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Human Ressources und die Bestätigung des Status Quo – wie erkenne ich sie?

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Inhaltsverzeichnis

In der modernen Arbeitswelt krankt es vermehrt am Umgang mit Human Ressources. Immer mehr Menschen lassen beispielsweise die Mitarbeiterschulung über sich ergehen, weil sie eben müssen. Wie eine Darmspiegelung, Augen zu und durch, danach weiter wie bisher. Nach deren tieferen Bedeutung gefragt, folgt oft ein Achselzucken. Immer öfter signalisieren mir Top-Entscheider: „Mach mit den anderen Seminare und bestätige sie. Lass mich aber in Ruhe. Mir bringt das nichts.“ Ja, es ist inzwischen sogar zum Statussymbol geworden, nicht an Mitarbeiterschulungen teilnehmen zu müssen. So auf die Art: „Die anderen haben’s noch nötig. Ich jedoch nicht mehr. Ich bin schon weiter.“ Ein großes Problem für den Umgang mit Human Ressources.

Wenn diese Schulungsmüden dann erleben, dass es auch anders geht – durch geistiges Fordern, durch geistige Anstrengung, durch unbequemes Nachdenken, mit dem Ergebnis geistigen Wachstums – sind sie erst einmal überrascht. Das sind sie nicht gewohnt. Auch wie hilfreich es auf mentaler Ebene ist, erstaunt sehr. Dann folgt die Frage: „Warum haben wir diese Weiterbildungsmöglichkeiten nicht schon früher wahrgenommen?“ Die Antwort ist klar: Weil über Jahre hinweg etwas völlig anderes erwartet und geliefert wurde. Der Bedarf bestimmt schließlich das Angebot.

Hoffentlich kann ich mit diesen Zeilen ein anderes Bedürfnis wecken und die Sicht auf Human Ressources aufklaren. Das wünsche ich mir.

Anerkennung oder Wachstum?

Die „Bestätigung des Status quo“ führt unter anderem zum Wunsch nach permanentem Austausch mit Gleichgesinnten. Netzwerken ist ein ganz großes Thema. Dort geht es weniger um geistiges Wachstum, als um die Anerkennung dessen, was man tut. Man trifft sich also mit Gleichgesinnten und bestätigt sich gegenseitig, was das Potenzial der Human Ressources erstickt. So entstehen Netzwerke mit ähnlichen Bedürfnissen. Eine bestimmte Form von Lobbyismus, denn kompetent ist man, schließlich hat man zig Seminare und Lizenzen besucht und bewältigt.

Das Kennen (Wissen) ist enorm. Das Können (Wirkung) ausbaufähig. Wer in vielen Fortbildungen immer bessere Werkzeuge, bessere Apps, kennenlernt, denkt irgendwann, dass er diese Werkzeuge auch anwenden kann. Das Update fürs Betriebssystem, das Können, kommt allerdings zu kurz. Was für eine Tragik.

„Wer so tut, als bringe er den Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie.“]

Das ist der Grund, warum inzwischen leider viel zu viele Menschen eine Abneigung gegenüber den verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten entwickelt haben. Das wird offen nicht ausgesprochen, denn der offizielle Status der Human Ressources ist gesetzt. Man wird sonst moralisch als „nicht belehrbar“ angeklagt. Die Leute wollen jedoch immer weniger Bestätigung für den Status quo, weil sie wissen, dass diese kurzfristige Beweihräucherungen keine nachhaltigen Lösungen bringen. Sie wollen Ideen für geistiges Wachstum. Und ja, danach wollen sie Bestätigung für ihr geistiges Wachstum. So wird ein Schuh daraus.

Wie kann ich diese Bestätigung erkennen?

  • Mentale Krankheiten nehmen zu.
  • Emotionale Überforderung hat Hochkonjunktur.
  • Es mangelt an Akzeptanz für Mitarbeiterschulungen.
  • Bestätigung ist wichtiger als Ergebnisse.
  • Beliebt sein ist wichtiger als Verantwortung.
  • Psychologische Sicherheit ist wichtiger als Klarheit.
  • Harmonie (gute Gefühle) ist wichtiger als Auseinandersetzung.
  • Es wird viel argumentiert – mit moralischen Vorwürfen an andere.
  • Stärke vorgeben (Image) ist wichtiger als kluges Vertrauen.
  • Gebraucht werden, gefallen wollen, gut vor anderen dastehen und beliebt sein sind die Hauptmotivatoren. Das führt zu interessanten immateriellen Statussymbolen.
  • Geistiges Ringen, Anstrengen und Wachsen wird vermieden.
  • Inhalte kennen (Zertifikate und Status) ist wichtiger, als Inhalte können (Ergebnisse).
  • Nähe, Sympathie, Netzwerken, also Beziehungen sind wichtiger als Wirkung.
  • Mehr andere kritisieren (infrage stellen), als sich selbst infrage stellen. Es wird so getan, als sei man kritikfähig, mehr Schein als Sein.

Das Ergebnis: Human Ressources haben keine Systemrelevanz und werden zum „Nice-to-have“.

Denken Sie mal darüber nach…

Ihr Boris Grundl

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