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Das neue Buch von Boris Grundl: Lust auf Verantwortung.

Hunde und Katzen in der Führung

wirkungspersönlichkeiten in der führung

Inhaltsverzeichnis

Herr Schuster begegnet am Freitag seinem Vorgesetzten auf dem Flur. Gerne nutzt Herr Schuster zufällige Begegnungen mit Kollegen und Vorgesetzten für einen kurzen Austausch über das persönliche Wohlbefinden. So ist er im Begriff, mit seinem Chef, Herr Koch, ein Gespräch zu beginnen. Dieser jedoch läuft unbeeindruckt vorbei und ist gerade mit dem Ablesen der Uhrzeit auf seiner Armbanduhr beschäftigt.

Für Herrn Schuster wie ein Schlag ins Gesicht. Tief getroffen macht er sich Gedanken, ob er den Chef verärgert haben könnte. Dies beschäftigt ihn auch noch einen Großteil des Wochenendes. Aus diesem Grund beschließt er, Herrn Koch gleich am Montag darauf anzusprechen. Als er jedoch am Montagmorgen mit dem festen Entschluss, die Harmonie wiederherzustellen, in Herrn Kochs Büro tritt und die Begegnung am Freitag anspricht, weiß dieser weder wovon Herr Schuster spricht noch dass sie sich am Freitag überhaupt begegnet sind.

Zwei verschiedene Wirkungspersönlichkeiten

Die kurze Geschichte verdeutlicht, was passieren kann, wenn zwei verschiedene Wirkungspersönlichkeiten aufeinandertreffen. Als Analogie kann hier das Modell von Hund und Katze dienen. Dabei handelt es sich um ein Kommunikationsmodell – kein Persönlichkeitsmodell. Denken Sie nur an die typischen Eigenschaften und Verhaltensweisen eines Hundes – ein gehorsamer und treuer Freund, der das Leben im Rudel genießt. Wenn Sie ihn rufen, kommt er, da ihm die Beziehung am Herzen liegt. Eine Katze hingegen zeichnet sich eher durch ihre Unabhängigkeit und einen starken eigenen Willen aus. Sie ist mitunter eigensinnig und meist schwer zu erziehen. Wenn Sie sie rufen, liegt es an der Katze, ob und wann sie reagiert.

Für den Hund in uns stehen Beziehungen im Mittelpunkt

Übertragen wir diese typischen Verhaltensweisen auf den Menschen: Für Personen, die sich wie Hunde verhalten, stehen Beziehungen im Mittelpunkt. Hunde sind nahbar, wollen andere zufriedenstellen und handeln eher nach Gefühl. Jedoch leiden vor lauter Beziehungspflege manchmal die Ergebnisse.

Der ergebnisorientierte Katzenanteil in uns setzt eher auf Zahlen, Daten, Fakten

Für Personen, die sich wie Katzen verhalten, zählen hingegen Ergebnisse. Sie sind eher distanziert, sehr effizient und schauen meist strikt auf Zahlen, Daten und Fakten. Durch ihr großes Ego kommt es allerdings manchmal zum Kräftemessen.

Hund und Katze sind Endpunkte eines Kontinuums, keine starren Schablonen. Auch trägt jeder Mensch einen Hunde- und einen Katzenanteil in sich. Das Verhalten ist dabei kontextabhängig. Es kann sein, dass ein Manager im Beruf meist katzenhaft aktiv wird. Erkundigt er sich hingegen beim familiären Abendessen nach dem Tag der Kinder, kann er dies durchaus in der Rolle eines Hundes tun.

Die Art und Weise, wie wir auf andere wirken – also, ob wir eher als Hund oder als Katze wahrgenommen werden – hängt von folgenden Faktoren ab:

  • unserem Verhalten
  • unserer Sprache und Stimmmodulation
  • unserer Körpersprache

Sprache und Stimmlage verändern unsere Wirkung

Das typische Stimmmuster von Katzen hat einen flachen Intonationsverlauf und fällt am Ende von Sätzen nach unten ab. Dabei sinkt manchmal das Kinn ein wenig mit nach unten. Der Kopf wird gerade und ruhig gehalten. Die Stimme wirkt glaubwürdig und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Sie kennen dieses Verhalten zum Beispiel von Piloten: „Hier spricht der Kapitän. Bitte bleiben Sie am Platz, bis die Anschnallzeichen erloschen sind …

Die Stimme von Hunden hingegen klingt rhythmischer. Die Intonation steigt am Satzende an. Dies wirkt zugänglich und vermittelt ein Gefühl von Freundlichkeit und Wärme. Der Kopf bewegt sich beim Sprechen oft hin und her. Dieses Stimmmuster führt zum Beispiel beim freundlichen Bordpersonal des Flugzeuges dazu, dass sich die Passagiere umsorgt und wohl fühlen: „Herzlich willkommen an Bord. Was darf ich Ihnen zum Trinken anbieten?

Unterschiede erkennen – Turbulenzen im Alltag vermeiden

Die glaubwürdige Katzen-Körpersprache wirkt auf das Gegenüber meist so, dass Informationen nur in eine Richtung gesendet werden. Es gibt keinen Raum für Diskussionen. Die zugängliche Hunde-Körpersprache hingegen vermittelt den Eindruck, dass das Gegenüber Interesse an einem Dialog hat.

Diese Unterschiede können im Führungsalltag immer wieder für Turbulenzen sorgen: Ein Manager fragt etwa seinen Mitarbeiter (im Stimmmuster der Katze): „Was halten Sie davon, wenn wir folgende Projektidee umsetzen?“ Die Frage ist vom Chef als Vorschlag gemeint. Auf den Mitarbeiter, der mehr wie ein Hund agiert, wirkt sie jedoch wie ein Befehl.

Oder ein Mitarbeiter klopft an die Tür des Chefs und fragt vorsichtig (im Verhalten und mit dem Stimmmuster eines Hundes): „Guten Morgen, darf ich Sie kurz stören? Es dauert auch nicht lange… Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Wochenende …“ Währenddessen wird der (Katzen-)Chef schon ungeduldig und denkt oder sagt: „Was wollen Sie? Kommen Sie zur Sache …!

Mehr Hund oder Katze zu sein, ist weder gut noch schlecht. Das jeweilige Verhalten kann aber in unterschiedlichen Situationen mehr oder weniger wirkungsvoll sein. Geht es beispielsweise um wichtige Inhalte, sollten Sie Verantwortung übernehmen, fokussiert bleiben und in der (Körper-)Sprache einer Katze Ergebnisse einfordern.

Leben Sie beide Anteile!

Wollen Sie hingegen die persönliche Beziehung zu einem Mitarbeiter pflegen, sollten Sie Zeit mit ihm verbringen, in der (Körper-)Sprache des Hundes bleiben und Interesse zeigen.

Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.

Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.

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