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Die unsichtbaren Kosten ineffizienter Führung -
wie KI sie senkt und Deinen Führungsalltag erleichtert

Der Unterscheidungsarchitekt – Wie Sie den Generalschlüssel zu Ihrer Wahrnehmung entwickeln

umgang mit vorurteilen

Inhaltsverzeichnis

  • Führung ist nicht erlernbar.
  • Blondinen können kein Auto fahren.
  • Ausländer sind kriminell.
  • Informatiker sind introvertiert.
  • Amerikaner sind oberflächlich.
  • Die Jugend von heute hat keine Manieren mehr.

Was haben diese Aussagen gemeinsam? Es sind alles mehr oder weniger gängige Vorurteile. Wofür Vorurteile aber wichtig sind und wie ein wirkungsvoller Umgang mit Vorurteilen aussehen kann, möchten wir Ihnen im heutigen Blogbeitrag aufzeigen.

Wir alle brauchen Vorurteile beziehungsweise Unterscheidungen, um mit der wachsenden Komplexität unserer Umwelt umzugehen. Unterscheidungen sind mentale Schubladen, in die wir Informationen einsortieren. Je mehr Kompetenz wir zu einem Thema besitzen, desto mehr Unterscheidungen haben wir. Sie können sich das in etwa so vorstellen: Angenommen, Sie haben Socken, mehrere Hosen und passend dazu ein paar Hemden. Ihr Schrank hat aber nur eine Schublade. Sie können keine Ordnung schaffen, da Sie alles in die gleiche Schublade räumen müssen. Wenn es morgens schnell gehen muss und Sie nur noch Socken brauchen, müssen Sie trotzdem die große Schublade öffnen und zwischen Hemden und Hosen nach den Socken suchen. Ein ganz schönes Chaos, oder?

Ordnung im mentalen Kleiderschrank

Die Lösung wäre, zwei zusätzliche Schubladen einzubauen. Sodass Sie genau unterscheiden können: Wo kommen Socken, wo Hosen und wo Hemden hinein? Somit hätten wir drei Unterscheidungen, die uns das Leben im Kontext Kleidung einfacher machen. Ich kann nun alles an Kleidung, was ich neu hinzufüge, anhand meiner drei Schubladen unterscheiden. Eher Socke oder eher Hose? Stellen wir uns vor, Sie möchten nun noch Pullis ordentlich im Schrank unterbringen. So brauchen Sie eine weitere Unterscheidung. Sonst entsteht wieder Chaos.

Wir sind ständig mit unseren mentalen Schränken beschäftigt. Unser Geist ist darauf ausgelegt, kontinuierlich zu bewerten und neue Dinge entweder in bestehende Erfahrungen (eine der drei vorhandenen Schubladen) einzuordnen oder neue Schubladen (zum Beispiel für den Pulli) zu erstellen. Immer, wenn wir etwas nicht wirklich einer Schublade zuordnen können, versetzt dies unseren Geist in Unruhe. Er strengt sich solange an, bis der Zustand wieder normal ist. Sie kennen sicherlich beide Zustände. Welchen empfinden Sie als angenehmer?

Wer kennt es nicht – der erste Eindruck zählt.

Oft stecken wir Menschen aufgrund von Kleinigkeiten und vielleicht nur halb bewusst in Schubladen. Wir schließen diese ab und schmeißen bildlich gesprochen den Schlüssel weg. Erst, wenn wir die Person in einem anderen Kontext erleben oder ein außergewöhnliches Gespräch mit ihr führen, holen wir den Schlüssel wieder hervor. Wie schließen auf und stellen überrascht fest, dass „sie ja gar nicht so ist, wie man anfangs dachte“. Zack – eine neue Unterscheidung ist entstanden. Dieses einordnen, ist nur allzu menschlich. Die Frage ist nur, möchten Sie, dass man mit Ihnen so umgeht?

Gerade weil wir Menschen wahre Interpretationsmaschinen sind, die ständig bewerten, tun wir uns in der Führung oftmals schwer, andere zu erreichen. Denn: Erst, wer sich verstanden fühlt, hört auch wirklich zu. Der Todfeind vom „sich verstanden fühlen“ ist das Gefühl, bewertet zu werden. Aus diesem einfachen Grund erklären wir in jedem Führungskräftetraining zuerst das Thema Unterscheidungen und starten mit der aus unserer Sicht wichtigsten Unterscheidung in der Führung: Verstehen ohne einverstanden sein.

Die Tendenzen sind klar: Führungskräfte verstehen, Geführte wollen verstanden werden.

Es geht darum, Ihr Gegenüber zu verstehen – Sie müssen ja nicht einverstanden sein! Entscheidend ist nicht, was jemand sagt, sondern von wo er auf eine Sache blickt. Die Zwickmühle besteht darin, dass die meisten Menschen nur dann verstehen wollen, wenn sie grundsätzlich auch einverstanden sind. Wenn Sie verstehen, ohne zwingend einverstanden sein zu müssen, entwickeln Sie eine wunderbare Haltung, die Ihr Umfeld schätzen wird. Auf einmal steht Ihnen der Generalschlüssel für Ihren eigenen Schrank in Sachen Führung und Kommunikation zur Verfügung. Sie werden so zum Unterscheidungsarchitekten Ihrer eigenen Wahrnehmung.

Wer versteht, denkt eher darüber nach, wann welches Tool, welche Veränderung Sinn macht und wann nicht. Wer versteht, kann seine eigenen mentalen Schubladen durchdenken und sich bewusst entscheiden, welche er behalten möchte, weil sie ihm nutzen, und welche nicht. Man entledigt sich der banalen Unterscheidung in „gut“ und „böse“ und verlässt das reine Schwarz-Weiß-Denken. Gefühlte Sicherheit im Denken bekommen Sie im Schwarz und Weiß. Echte Weiterentwicklung ermöglichen Sie dagegen immer nur in den Graustufen!

Verstehen, ohne einverstanden zu sein

Die aus unserem Blick größte Stolperfalle, in die viele Menschen im Umgang mit Unterscheidungen oder geistigen Schubladen tappen, ist jedoch folgende: Bei ihnen sind Vorurteile und Schubladendenken selbst in einer Schublade – nämlich in einer negativ behafteten. Dies kommt durch viel gefordertes, weil sozial erwünschtes „nicht bewerten“. Das Problem ist nur, dass „nicht bewerten“ allein noch nicht dazu führt, dass wir freier im Denken werden, sondern dass sich zwangsläufig andere Unterscheidungen bilden, die nicht hilfreich sind.

Wirkungsvoller ist die Haltung: Verstehen, ohne einverstanden zu sein. Menschen, die Unterscheidungen und Schubladendenken pauschal dämonisieren, tun dies zwar aus verständlichen Gründen. Sie berauben sich aber gleichzeitig einer immensen Wirkung. Spätestens jetzt wissen Sie selbst: Wenn Sie viele, qualitativ hochwertige Unterscheidungen besitzen, können Sie um ein Vielfaches schneller als andere sämtliche neuen Ereignisse, Personen, Konflikte, Veränderungen einordnen. Und somit viel schneller bessere Entscheidungen treffen. Der Trick beziehungsweise die Kunst dabei ist, diese Schubladen bewusst einzusetzen und den Mut zu besitzen, diese auch offen zu lassen. Dabei hilft es, wenn Sie sich täglich in „Verstehen ohne einverstanden sein“ üben.

Dabei helfen wir Ihnen gerne in unseren Führungskräftetrainings. Oder Sie lesen das neue Buch von Boris Grundl „Verstehen heißt nicht einverstanden sein“. Es bietet Ihnen auf Anhieb eine Auswahl hochqualitativer Unterscheidungen, die Ihre Wahrnehmung in die nächste Liga heben werden. Wenn Sie das möchten.

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Bildquelle: ©pixabaybs-matsunaga

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