Was sind Werte? Werte sind persönliche Überzeugungen darüber, was wir für besonders wichtig halten. Werte sind Glaubenssätze in Bezug auf richtig, falsch, gut und böse. Jemandem Gewalt antun ist falsch, einem Gebrechlichen über die Straße helfen ist gut. Doch: Einen Terroristenchef in seinem Versteck zu töten, ist etwas anderes. Gar nicht so leicht mit diesen Werten!
Werte entwickeln sich, indem uns ein Vorbild vorlebt, was wir tun, sagen und glauben sollen. Die Umgebung – vorneweg die Eltern – prägt von Geburt an unsere Werte. Die meisten Werte werden uns durch Strafe und Belohnung einprogrammiert, über Nähe und Distanz. Aber die Ausbildung von Werten geschieht nicht nur durch Vorbilder. Sie vollzieht sich auch am Arbeitsplatz, wo das gleiche Prinzip von Bestrafung und Belohnung gilt wie bei der Erziehung von Kindern. Deswegen ist es schwer, befördert zu werden, wenn man andere Werte als sein Chef vertritt. Werte verändern sich mit unseren Zielen und mit unserem Selbstbild. So definieren frisch Verliebte „Liebe“ als Leidenschaft. Wenn aus dieser Leidenschaft ein Kind entsteht, versteht die Frau Liebe eher als Unterstützung. Hoffentlich bekommt der Mann diese Werteveränderung dann mit …
Werte leben statt proklamieren
In der Mitarbeiterführung zeigt sich sehr deutlich, ob jemand grundlegende Werte lebt oder ethischen Götzenbildern nacheifert. Wer sich in wichtigen Change-Prozessen nicht zwischen Wohlfühlbedürfnis der Mitarbeiter und Erfordernissen des Unternehmens entscheiden kann, wird zum Bock, den man zum Gärtner gemacht hat. Wessen Charakter nicht auf wenigen kraftvollen Werten ruht, der schlingert in extremen Situationen von einem zum anderen und endet handlungs- und führungsunfähig.
Und wie wirken Werte? Werte sind die wichtigsten Motivatoren! Nicht alles, was Sie motiviert, motiviert andere! Ihre Werte bestimmen zu einem großen Teil, wie Sie etwas wahrnehmen und einschätzen. Ein ehrgeiziger Karrierist deutet die Zurechtweisung eines Kollegen anders als ein Gewerkschaftler mit ausgeprägtem Gerechtigkeitsstreben. Diese Wahrnehmung beeinflusst, wie Sie darauf reagieren und handeln.
Warum ohne Selbstwert Führen mit Werten unmöglich ist
Beachten Sie Ihre und die Werte anderer, sprechen wir von einem „wertorientierten Führungsstil“. Eine weitere Wirkung von Werten zeigt sich in ihrer Spiegelwirkung von innen nach außen:
Wer sich selbst gegenüber respektlos ist, wird keinen Respekt anderen gegenüber entwickeln.
Wer kein Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat, wird seinen Mitarbeitern ebenso misstrauen. Und wer sich mit Eigenverantwortung schwertut, wird seiner Umwelt nur eine Scheinverantwortung entgegenbringen und zugestehen.
Mangelnde Wertestabilität führt zu einem Mangel an Selbstwertgefühl und damit zu einem Defizit im gesamten Wertesystem. Es scheint trivial, um Werte zu wissen und von ihnen zu reden. Aber es ist umso schwieriger, sie wirklich immer konsequenter zu leben. Ein Vorgesetzter, der sein Umfeld des Selbstwertes beraubt, wird mit einem schwachen Team belohnt. Auch hier hören wir den weisen Volksmund sagen: Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken. Bitte legen Sie sich kein stärkeres Parfüm zum Übertünchen des Fischgeruches zu, sondern leben Sie die Werte Verantwortung, Respekt, Ergebnisse und Sinn intensiv. Und übrigens: Diese Werte passen in jedes Firmenleitbild.
Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.
Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.
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