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Sonntag, 28. Juli
11:00 Uhr – LIVE

Die unsichtbaren Kosten ineffizienter Führung -
wie KI sie senkt und Deinen Führungsalltag erleichtert

Feedback dient allein dem Zweck, sich selbst besser zu erkennen

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Inhaltsverzeichnis

Ein kleines Entenküken quakt auf dem Teich. Die Entenmutter quakt zurück. Die anderen Küken quaken auch. Daraufhin quakt wieder die Entenmutter. Die Küken quaken mit. Und so weiter. Wozu quaken Entenfamilien? – Um Feedback zu bekommen!

Das Küken quakt: »Ich bin hier!« – Die Entenmutter quakt: »Ich höre dich! Du bist da. Und ich bin hier.« – Die anderen Küken quaken: »Du bist dort! Wir hören dich. Und wir sind hier.« Das Quaken gibt allen Mitgliedern der Entenfamilie Orientierung darüber, wo sie schwimmen und wie sie in der Familie räumlich positioniert sind. Dadurch können sich die Küken innerhalb des sicheren Raumes in der Nähe der Entenmutter halten. Und die Entenmutter hat jederzeit die Gewissheit, dass keines der Küken sich zu weit entfernt und in Gefahr gerät.

Fehlt das Quaken, entsteht sofort großer Stress, bis hin zur Panik. Sobald Lebewesen in sozialen Verbänden leben, brauchen sie Feedback und entwickeln eine Feedback-Kultur. Wir Menschen auch. Nur eben deutlich komplexer als Enten. Im Kern braucht jeder Mensch einfach Rückmeldung von der Welt. Damit er erkennt, wer er ist und wo er steht, indem er die Rückmeldungen der anderen Menschen auswertet.

Das drückt sich, wie bei den Enten auf dem Teich, in dem berechtigten Wunsch aus: »Ich will Orientierung!« Wer im Leben zu wenig oder gar kein Feedback bekommt, verkümmert seelisch. Darüber gibt es vielfältige wissenschaftliche Erkenntnisse. Werden Säuglinge oder Kleinkinder hermetisch von der Welt abgeschottet, können sie durch den Mangel an Feedback schwer geschädigt werden oder sogar zu Grunde gehen. In der Psychologie ist dieser Effekt bekannt als »Hospitalismus«, »Deprivation« oder »Kaspar-Hauser-Syndrom«. Das lateinische Wort »deprivare« bedeutet »berauben« – dem Menschen werden also die Rückmeldungen geraubt.

Menschen haben einen Anspruch auf Feedback!

Rauben kann man nur etwas, das jemandem zusteht. Demnach besteht ein sozialer Anspruch auf Feedback. Im Klartext: Ein Mitarbeiter hat gegenüber seinem Chef einen legitimen Anspruch auf Feedback! Leider ist an diesem Anspruch oft etwas faul …

Gut soll es sein. Positiv. Und wenn es nicht so ist, wie die Mitarbeiter es sich vorstellen, dann reagieren sie aggressiv. Sie wollen eigentlich gar kein Feedback, keine präzise Rückmeldung, wo sie stehen, keine möglichst realistische Beschreibung der Ergebnisse ihrer Arbeit. Stattdessen wollen sie ein gutes Gefühl. Bestätigung. Dass sie in Ordnung sind. Das ist der Fehler: Sie verwechseln Feedback mit Lob. Lob bekommen wollen bedeutet: Seht her. Das bin ich. Bin ich nicht toll? Und bin ich nicht so in Ordnung, wie ich bin?

So wie der Ritter, der zu Pferde zu einer Burg in einem fremden Land unterwegs war. Er war müde, es war schon spät. Bei Sonnenuntergang wollte er ankommen. Am Wegesrand vor einem Haus saß ein alter Mann. Der Ritter fragte ihn: »Ist das der Weg zur Burg? Und wie weit ist es noch?« Der Mann neigte den Kopf und antwortete: »Nein, edler Herr, ihr habt euch verlaufen. Der Weg zur Burg ist woanders, Ihr habt eine Abzweigung verpasst. Die Burg ist eine halbe Tagesreise entfernt. Ihr braucht eine Bleibe für die Nacht. Ihr habt Euch geirrt!« Was tat der Ritter? Er nahm sein Schwert und erschlug den Mann! Verständlich. Was für eine Frechheit, diese Antwort. Da ist man schon den ganzen Tag unterwegs, und dann wird man noch von einem alten Schwachkopf verärgert …

Feedback ist kein Lob

Wissen Sie, was die meisten Menschen davon abhält, sich ständig weiter zu entwickeln und nachhaltig erfolgreich zu sein? Sie nehmen Rückmeldungen persönlich! Was ich damit meine? Ganz einfach:

Wir nehmen uns etwas vor und packen es an. Jeden Tag. Immer wieder. Manche Dinge funktionieren, manche nicht. Mal geht es um wirklich Entscheidendes, manchmal um weniger Wichtiges. Wenn Erfolgsmenschen eine negative Rückmeldung (Ablehnung) auf ihr Handeln bekommen, denken sie darüber nach, was passieren muss, damit das gewünschte Ergebnis erreicht wird. Sie beschweren sich nicht über den Ton oder die Art der Rückmeldung. Sie wissen, ein „Nein“ heißt immer „so nicht“ (etwas muss verändert werden) oder „noch nicht“ (Timing passt nicht) und nur in den seltensten Fällen „Nie“. Erfolgsmenschen nehmen Rückmeldungen als Tankanzeige. Sie haben gelernt, die Rückmeldungen des Lebens nicht persönlich zu nehmen. Auch reduzieren Sie deswegen ihre Ziele nicht. Dadurch, dass sie sich selbst beim Denken und Empfinden zusehen können, fallen sie nicht zu tief in die Emotion der Ablehnung.

Es ist ganz einfach: Ohne Rückmeldung weiß ich nicht, wo ich stehe, wie ich wirke und wie meine erbrachte Leistung ankommt. Was war stark? Was gilt es zu optimieren? Es ist genau diese Resonanz, die ich brauche, um mich weiterzuentwickeln. Fehlt sie, hänge ich im luftleeren Raum.

Ein Beispiel: Haben Sie schon einmal regelmäßig Berichte geschrieben und selten ein Feedback dazu bekommen? Was ist mit Ihrer Lust passiert, diese Berichte zu verfassen? Soll ich raten? Sie hat sich in Richtung Null entwickelt, weil Ihnen die Rückmeldung fehlte. Das sind auch die zwei schwerwiegendsten Fehler bei Führungskräften: Sie geben entweder zu wenig Feedback oder haben nicht gelernt, Feedback so zu geben, dass Menschen dadurch wachsen.

Aber warum leben wir in einer so armseligen Feedbackkultur? Ein Blick zurück: Viele Jahre wurde uns ein Menschenbild der sensiblen Schwäche gelehrt. Schmerzhaftes muss am besten ausgeblendet werden, weil der Mensch zu schwach ist, diese emotionalen Schmerzen zu ertragen. Die Folge war eine permanente Gier nach positiven, guten Gefühlen. Wir lernten, das Schmerzhafte immer mehr auszublenden und verlernten, damit umzugehen. Die selbsterfüllende Prophezeiung zeigte Wirkung. Wir kamen tatsächlich mit Schmerzen immer weniger zurecht. Wer uns zur Auseinandersetzung mit Negativem nötigte, der sollte dafür büßen. Wir wurden immer nachtragender. Ein Teufelskreis. Eine Abwärtsspirale deren Wirkung heute dadurch sichtbar wird, dass mehr „übereinander“ als „miteinander“ gesprochen wird.

Was muss denn passieren, dass Sie ehrliches, kraftvolles Feedback bekommen? Ganz einfach: Sie müssen es innerlich wirklich wollen. Haben Sie schon einmal von einer verschleppten Insolvenz gehört? Da wollte jemand nicht die Wahrheit wissen und hat sein Umfeld darauf trainiert, ihm nach dem Mund zu reden. Unterschätzen Sie nie die Macht der Verdrängung! Das ist der Anfang vom Ende. Wenn Sie nur so tun als ob, wird Ihnen Ihr Umfeld nicht ehrlich antworten, sondern Ihnen das sagen, was Sie hören wollen.

Wie gehen Sie dann mit den Rückmeldungen professionell um? Es liegt in Ihrer Verantwortung, auszuwählen, was Sie annehmen und umsetzen und was Sie nicht annehmen. Es bringt nichts, wenn Sie sich alles zu Herzen nehmen. Ebenso müssen Sie erkennen, wann andere in Ihrer Rückmeldung eher mit sich selbst beschäftigt sind, als Ihnen mit ihrem Feedback tatsächlich weiterzuhelfen. Denken Sie genau über Rückmeldungen nach. Was nehme ich an? Was genau? Was lege ich erst einmal in eine Schublade und worum kümmere ich mich später? Was lehne ich ab? Warum genau? Und was vergesse ich sofort? Wenn Sie so mit Feedback umgehen, werden Sie sich ständig weiterentwickeln. Wir brauchen einander, um uns weiterzuentwickeln. So wird Feedback zum Frühstück für Champions.

Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.

Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.

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