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so fallen veränderungen leicht

Inhaltsverzeichnis

Eine bekannte Szene: Der gut geplante Kick-off ist gelaufen. Alle sind emotional aufgeladen und freuen sich auf das spannende Neuland, das vor ihnen liegt. Wichtige Veränderungen stehen vor der Tür. Bis hierhin alles richtig gemacht. Jetzt geht es ans Umsetzen. Solange dranbleiben, bis die Planungen zu greifbaren Ergebnissen werden. Doch schnell mutieren die neugeborenen Motivationsriesen zu halbherzigen Umsetzungszwergen. Als Insider kennen Sie das, und der Effekt wiederholt sich: Auf eine kurze Aufbruchsstimmung folgt zuerst Ernüchterung, dann Frustration und zum Schluss versandet vieles, was vorher ernsthaft erarbeitet wurde. Woher kommt das?

Jede Veränderung im Unternehmen betrifft immer auch Menschen. Dadurch werden tiefgreifende Veränderungen immer eine psychische Mammutaufgabe. Warum? Der Mensch ist in seiner Psyche fein ausbalanciert – ähnlich einem Schlafwandler auf dem Dachfirst mit einer langen Balancierstange, auf der links und rechts seine Gewohnheiten sitzen. Je heftiger die Veränderungen, desto instabiler wird das Konstrukt. Darin sind wir alle gleich. Wer das weiß und vor allem berücksichtigt, liegt weit vorne.

Alte Gewohnheiten durch neue ersetzen

Wichtig ist, zu verstehen, dass Gewohnheiten ihrem Wesen nach weder gut oder schlecht sind. In Form „positiver Rituale“ schenken sie der Seele Stabilität und Orientierung und regulieren die Psyche. Beobachten Sie, wie oft Menschen Abläufe automatisieren – wie ein „Cappuccinoritual“ und wie das Gehirn so auf den neurologisch effizienten Automatikmodus schaltet. Ein beruhigender Gegenpol zur schnelllebigen, hektischen Zeit von heute. Es existieren hilfreiche oder hinderliche Gewohnheiten – solche, die uns auf dem Weg zu besseren Ergebnissen unterstützen oder uns im Weg stehen.

Doch einfach nur eine Gewohnheit ablegen, funktioniert nicht. Wie bei der Balancierstange. Einfach etwas sein zu lassen, führt dazu, Schlagseite zu kriegen. Deshalb gilt: auswechseln und ersetzen! Wer weniger Kaffee trinken möchte, könnte dafür mehr Wasser trinken, der neugeborene Nichtraucher mit dem Joggen anfangen. Und wer aus Gewohnheit schlecht über andere redet, könnte durch ein Erfolgsjournal sein Selbstwertgefühl anheben, um andere nicht dauernd abwerten zu müssen.

So fällt der Wandel leicht

Eine von mir oft angewandte Technik kann helfen, hemmende Angewohnheiten zu analysieren und zu ersetzen. Zuerst fixieren Sie schriftlich, welcher Schaden durch die Gewohnheit entsteht: kurz-, mittel- und langfristig. Malen Sie ein Horrorszenario. Dieser Schmerz hilft. Dann überlegen Sie, mit welchem nutzbringenden Ritual Sie Ihre schlechte Gewohnheit ersetzen und überwinden können. Wenn Sie beispielsweise nachts gelangweilt durchs TV-Programm zappen, könnten Sie sich klar machen, wie viel Frust und wachsende Stagnation das bedeutet. Was für ein Schmerz! Nehmen Sie stattdessen tolle, informative Sendungen auf oder leihen diese aus, damit Sie, wenn der Schlaf noch fehlt, Ihren Geist zumindest mit sinnvollen Dingen füttern. Das funktioniert!

Rechnen Sie im Umsetzungsprozess mit Widerstand – bei Ihnen, aber auch bei anderen. In den ersten drei Wochen fällt alles Neue schwer. Danach, im ersten Jahr, einmal die Woche, später maximal noch zweimal im Monat. Planen Sie das ein. Die gute Nachricht: Es gibt einen Königsweg bei Veränderungsprozessen: Verlieben Sie sich in das Ergebnis, nachdem die Veränderung erfolgreich umgesetzt wurde. Erscheint einfach, ist es jedoch nicht. Wer sich etwa in den entspannteren Umgang mit Kunden durch besseres Beschwerdemanagement verliebt, dem fällt der Einsatz für diese Veränderung leichter. Und das gilt immer: Liebe das Ergebnis und der Wandel fällt leicht.

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Bildquelle: © kaleen Pixabay

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