Mit unserer Studie zum Verantwortungsindex wollen wir das Thema Verantwortung vertiefen. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen in den kommenden Monaten hier an dieser Stelle die Ergebnisse der Studie präsentieren und gemeinsam mit Ihnen zu Handlungen formulieren. Eine wichtige Erkenntnis – eine Kernaussage – der letzten Erhebung lautet:
Je mehr ich an meine Selbstwirksamkeit glaube, desto eher steigt meine Verantwortungsqualität!
Eine starke These, die im Grunde eines aussagt: Mein persönlicher Glaube an mich selbst, an meinen Einfluss auf meine Umgebung steht in direktem Zusammenhang zu meiner Verantwortungsqualität. Vielleicht wäre es sogar richtiger zu sagen: Die Selbstwirksamkeitserwartung bedingt die Verantwortungsqualität, weil ja schon die bloße Vorstellung eines Zustandes Wirkung zeigt.
Henne oder Ei
Mit Selbstwirksamkeit und Verantwortungsqualität stehen wir vor einem Henne-Ei-Problem. Was war zuerst da? Steigt meine Verantwortungsqualität aufgrund meiner steigenden Selbstwirksamkeitserwartung oder verhält es sich doch umgekehrt?
Tatsächlich entscheidend ist in diesem Zusammenhang das Wort „Glaube“. Viele Menschen sehen leider den Zusammenhang zwischen ihren Ergebnissen und sich selbst nicht. Sie sehen die Ergebnisse – sie sehen die eigene Arbeit – doch es fällt ihnen schwer festzustellen, inwiefern sie zu den Ergebnissen beigetragen haben.
Wer aber die Resultate seiner eigenen Arbeit – seine Ergebnisse – sehen kann, weiß genau: „Das habe ich geschafft!“ Diese Erkenntnis führt letztendlich zu einem stärkeren Glauben an die eigene Selbstwirksamkeit und damit zu einer höheren Verantwortungsqualität. Und ein hoher Glaube an die Selbstwirksamkeit wiederum erzeugt eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung. Im Umkehrschluss sinkt unsere Verantwortungsqualität, wenn wir uns verloren fühlen, wir den Sinn unserer Arbeit nicht mehr erkennen und nur eine geringe Selbstwirksamkeit erwarten. Wir glauben nicht mehr an uns und versagen dadurch auch bei der Verantwortungsqualität.
Um das Beispiel zu vereinfachen, überlegen Sie einmal Folgendes: Ein Mensch, der fest an die Demokratie glaubt, glaubt auch, dass er in ihr etwas bewirken kann und geht zur Wahl. Er nimmt sich selbst als schaffendes Wesen wahr und hat dadurch eine hohe Verantwortungsqualität.
Selbstwirksamkeitserwartung in der Praxis
Welche Lehre können wir nun aus diesem Wissen ziehen? Wie hilft uns diese Erkenntnis in der Praxis? Nun, zunächst einmal möchten wir als Leadership Institut ganz klar feststellen:
Im Gesamtprojekt ist es wichtig, dass jeder Einzelne an seine Selbstwirksamkeit glaubt – und daran, was man als Team erreichen kann. Ist die Diskrepanz zwischen dem Glauben des Mitarbeiters und dem Glauben des Vorgesetzten zu groß, kann dies die Qualität der Ergebnisse beeinträchtigen.
Fragen Sie sich deshalb immer wieder:
- Wie performen wir als Team?
- Arbeite ich an meinen Stärken und setze ich diese im Team ein?
- Wie trage ich als einzelner zu Ergebnissen bei?
Unternehmen brauchen Mitarbeiter, die an ihre Selbstwirksamkeit glauben und eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung haben! Denn je mehr wir an uns selbst glauben, desto klüger gehen wir mit unserer Verantwortung um. Je mehr wir daran glauben, dass wir etwas verändern können, desto größer wird unser Einflussbereich.
Unternehmen brauchen flexible Strukturen, um ihren Mitarbeitern genau diese Entwicklung der Selbstwirksamkeit zu ermöglichen. Manch ein Mitarbeiter braucht mehr Freiraum, manch einer fest definierte Regeln zur Orientierung. Klar ist aber, dass Selbstwirksamkeitserwartung in beiden Fällen gefördert werden sollte, um verantwortungsvolle Mitarbeiter und Führungskräfte zu entwickeln.
Blick nach vorn
Nun gilt es, Strategien zu entwickeln, um diesen Prozess zu unterstützen und voranzutreiben. Mitarbeiter brauchen Ziele, mithilfe derer sie ihre Selbstwirksamkeitserwartung testen und ihre Ergebnisse kontrollieren können.
Individuelle Ziele sind oft nicht viel anders. Wenn uns unsere Ergebnisse nicht gefallen, haben wir die Wahl: Wir können uns beschweren oder aber unsere Sichtweise ändern. Wer verstärkt nach innen schaut und weniger auf seine Umwelt, wird feststellen, dass er selbst die Welt verändern kann. Notwendig ist lediglich eine kleine Anpassung der eigenen Sichtweise. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Ziele mal Selbstvertrauen = Engagement. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten, wie Sie Menschen helfen, den Glauben an sich und ihre Selbstwirksamkeit zu steigern, dann empfehlen wir Ihnen unser Seminar „Leading Simple© – Erfolgreich DIREKT Führen – von Mensch zu Mensch“.
Werden Sie die besten Menschen, die Sie sein können.
Das wünschen wir Ihnen!
Ihr Team vom Grundl Leadership Institut
Über den Verantwortungsindex:
Der Verantwortungsindex misst die Qualität von Verantwortung, sprich, wie deutlich die Befragten Verantwortung in den drei Dimensionen menschlich (Wer ist in der Verantwortung?), faktisch (Was ist in der Verantwortlichkeit?) und prinzipiell (Wofür ist die Verantwortung?) bei sich und bei anderen erkennen. Der jeweilige Wert der „Verantwortungsqualität“ zeigt, inwiefern wir als Gesellschaft die Fähigkeit zur jeweiligen Dimension besitzen oder wie ausgewogen unsere Aufmerksamkeit auf das Thema ist. 100 Prozent steht für eine Verantwortungs-Utopie. Jedes Mitglied unserer Gesellschaft kann seine eigene Verantwortung und die seiner Mitmenschen perfekt einschätzen und handelt dementsprechend. Bei 0 Prozent erleben wir das genaue Gegenteil – also eine Dystopie, in der niemand die eigene oder die Verantwortung anderer wahrnimmt oder im eigenen Handeln berücksichtigt. Der Index wird in regelmäßigen Abständen den aktuellen gesellschaftlichen Stand zum Thema Verantwortung repräsentativ messen, abbilden und publizieren. www.verantwortungsindex.de