Ich stelle den Führungskräften im Seminar gerne folgende Frage: Warum sind Helene Fischer oder Robbie Williams erfolgreich? Hier die häufigsten Antworten:
- weil er/sie gut aussieht
- weil er/sie das richtige Management hat
- weil er/sie besonderes Glück hatte
- weil er/sie außergewöhnlich talentiert ist
Doch sind das wirklich die Gründe? Aus ergebnisorientiertem Blickwinkel wohl kaum. Helene Fischer und Robbie Williams sind aus einem Grund erfolgreich: weil sie Ergebnisse produzieren. Beide Künstler schaffen es, ganze Fußballstadien zu füllen. Mit ihren Verkaufszahlen erzielen sie Spitzenergebnisse.
Der Stahlmagnat W. Clement Stone hat zum Thema Ergebnisorientierung folgendes gesagt:
„In meinem Beruf habe ich es mir angewöhnt, Menschen nur nach ihren Ergebnissen zu beurteilen. Ergebnisse sprechen eine viel deutlichere Sprache als schöne Worte.“
Wie sieht es in unseren Unternehmen aus mit der Ergebnisorientierung? Aus unserem Blickwinkel sind Führungskräfte und Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum noch sehr stark aufgaben- bzw. aktivitätsorientiert. Woran wir das feststellen? Ganz einfach an folgenden Aussagen, die wir tagtäglich von Führungskräften im Training und Coaching hören:
- Ich bin immer der Letzte, der das Büro verlässt.
- Ich arbeite bei uns am härtesten.
- Ich habe acht Meetings am Tag.
- Ich habe jeden Tag 150 E-Mails.
- Ich mache jeden Tag zwei Überstunden.
- Ich habe fünf Kundentermine pro Woche.
Soweit zu den Aktivitäten und Aufgaben. Wenn wir dann aber nachfragen, welche Ergebnisse dadurch erzielt wurden, wird es sehr still im Raum.
Die Aufgaben- und Aktivitätsorientierung richtet sich immer am Input aus; die Menschen berücksichtigen, beschreiben und fokussieren darauf, was in einen Prozess oder eine Aufgabe hineingegeben wird. Dabei vernachlässigen sie aber häufig den Output, also das Ergebnis, das am Ende dabei rauskommt. Bei der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung überwiegt meistens das Dringende; das wirklich Wichtige wird leider oftmals vernachlässigt. Ergebnisorientierung hingegen ist immer outputorientiert. Die Führungskraft, die sich an Resultaten ausrichtet, überlegt sich konkret, welches Ergebnis sie erzielen möchte und welche Ressourcen dazu benötigt werden. Dann fokussiert sich der Leader auf das wirklich Wichtige und lässt vom Dringenden (und Unwichtigen) los.
Ich sympathisiere mit dem VFB Stuttgart, dem Fußballverein meiner Stadt. Auch hier sehe ich ein gutes Beispiel in Sachen Ergebnisorientierung. Die Stuttgarter spielen aktuell einen über weite Strecken attraktiven Fußball. Leider aber holen sie keine Punkte und verlieren fast jedes Spiel. Aus dem Blickwinkel der Aktivitätsorientierung betrachtet, macht es richtig Spaß, zuzuschauen. Für die Bundesligatabelle aber ist es wenig wirkungsvoll. Wenn der Manager Robin Dutt dann auch noch in einem Interview sagt: „Unsere Spielweise ist wichtiger als das Ergebnis“, dann ist das Karussell der Aktivitätsorientierung angedreht. Ende offen. Mal schauen, wie das Tabellenergebnis am Ende der Saison aussieht. Ich frage mich da manchmal schon, ob es so etwas z.B. bei Bayern München geben würde? Wohl kaum.
Die Königsfrage also lautet: Wie komme ich in meinem Führungs- und Arbeitsalltag von der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung zur Ergebnisorientierung? Die Antwort ist eigentlich ganz leicht, aber in der Umsetzung nicht einfach: indem Sie sich von der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung verabschieden und ganz bewusst für die Ergebnisorientierung entscheiden. Die Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung (Hilfsmittel 4 aus dem „Leading Simple“-Führungssystem) ist dabei ein äußerst wirkungsvolles Instrument, die Sie bei dieser konkreten Umsetzung unterstützt.
Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.
Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.