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Mehr Zufriedenheit. Mentale Stärke. Bessere Ergebnisse.

Das neue Buch von Boris Grundl: Lust auf Verantwortung.

Ersetze „recht haben wollen“ durch Sinn

recht haben wollen

Inhaltsverzeichnis

Kommt Ihnen dieses Statement bekannt vor: „Das hätte ich dir gleich sagen können“? Wie oft passiert es, dass bei Diskussionsrunden im Fernsehen, bei Familienfesten oder Meetings in Unternehmen „gefühlte“ Experten beisammensitzen und sich mit aller Kraft bekämpfen? Geht es dabei um Austausch und gegenseitige Inspiration (also voneinander lernen) oder um Selbstbestätigung? Ich habe selbst erlebt, wie bei der Besetzung von Talkshows bereits im Vorfeld dafür gesorgt wird, dass möglichst viele unterschiedlich tickende kampfbereite Meinungsvertreter im Raum sind. Jeder Moderator freut sich, wenn es knallt, das sorgt für Quoten.

So verständlich das ist, so klar ist auch: Augenscheinlich geht es vielen weniger um die Sache, sondern vielmehr darum, nicht nur recht zu haben, sondern am besten von der Gegenseite auch recht zu bekommen. Und sich dadurch noch mehr im Recht zu fühlen. Da geht es mehr um Revierkämpfe von Platzhirschen als um die Sache. Ich behaupte, dass auf diese Weise Woche für Woche etliche Millionen durch den Besprechungskamin unprofessioneller Kommunikation verpulvert werden. Was für ein wirtschaftlicher Schaden!

Am Ende entscheidet oft der Richter

Was denken Sie? Wie kommt es, dass bei einer Befragung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 2014 jeder Dritte der mehr als 1.000 Befragten erklärte, dass er schon einmal Streit mit Nachbarn hatte? In Hamburg sogar jeder Zweite. Es geht dabei um Laubbläser, ungeputzte Treppen, Gartenzwerge, Gerüche von Haustieren, Kinderlärm und Ähnliches. Nicht selten werden diese Konflikte vor Gericht ausgetragen. Dort geht es bekanntermaßen immer ums Rechthaben, beziehungsweise darum, dass der Richter einer Partei hochoffiziell bestätigt, dass sie recht hat. Natürlich gibt es Fälle, die gerichtlich geklärt werden müssen, jedoch: Die meisten Konflikte ließen sich durch den gesunden Menschenverstand einfach und schnell klären.

Denken wir an den Rosenkrieg bei Scheidungen oder Partnerschaftsstreits: Wie oft ist dort „Recht-haben-wollen“ das Nummer-eins-Motiv? Gibt es ein besseres Beispiel für übersteigertes Hineinsteigern? Da hat man sich mal geliebt oder geglaubt, sich zu lieben – und jetzt wird bis aufs Blut gekämpft. Mit allen Mitteln will man seine gefühlte Verletzung dem anderen heimzahlen. Schlimmstenfalls versucht man, über die Kinder Macht auszuüben und schadet ihnen dabei. Von Verantwortung keine Spur!

Bestätigung als Ersatz für Anerkennung

Egal, ob im Meeting, in der Talkshow oder beim Nachbarschaftszwist: Der Bestätigungswahn kennt keine Grenzen. Weil es so oft vorkommt, halten wir das für normal. Ich finde das überhaupt nicht normal und benenne diese geistige Enge, wo immer ich kann. Ich verstehe, warum Menschen so sind, bin damit jedoch überhaupt nicht einverstanden. Dahinter steckt nichts anderes als das Bedürfnis nach Bestätigung der Position als mickriger Ersatz für die Anerkennung der Person.

Wenn ich recht habe, bin ich richtig! Beide Wörter entspringen der gleichen Wurzel! Beim „Recht-haben-wollen“ werden tiefe innere Ansichten von der Welt berührt, die sich darin zeigen, wie mein Gegenüber denkt, fühlt und handelt. Tiefe innere Vorstellungen, die stark mit Emotionen verknüpft sind. Uns interessiert dann nicht, was wir vom anderen vielleicht lernen konnten. Wir fragen nicht: „Was ergibt jetzt gerade am meisten Sinn?“ Uns interessiert, was an unserer Sicht der Dinge besser ist.

Selbstbestätigung schlägt Lernbestrebung

Bitte seien Sie ab sofort klüger und umso hartnäckiger. „Der Klügere gibt nach“, weiß der Volksmund. Und ich füge hinzu: „Der Klügere gibt jetzt nach“. Denn seine tiefer durchdachten Ideen werden sich mit der Zeit garantiert durchsetzen. Gestatten Sie mir zum Schluss eine Frage: Zu welcher mentalen Fraktion gehören Sie?

Ihr Boris Grundl

 

Sie suchen mehr Inspiration?

Schauen Sie sich bei Facebook, Instagram oder im Videoblog „Grundls Gründe“ um. Hier durchleuchtet Boris Grundl aktuelle Themen aus verschiedenen Perspektiven. Immer mit der Frage: „Was kann ich aus diesem Thema für mich und mein Leben transferieren?“ Im Video „Tag der Menschenrechte“ spricht er zum Beispiel über die Unterscheidung „Gleichberechtigung vs. Gleichwürdigkeit“:

Die UN-Menschenrechtscharta besagt, dass alle Menschen dieselben Grundrechte besitzen und gleichwürdig sind. Dabei müssen sie sich bewusst machen, dass obwohl die Gleichwürdigkeit aller Menschen unumstritten ist, sie aufgrund von unterschiedlichen Kompetenzen nicht automatisch gleichberechtigt sind. Eine falsche Sicht der Kompetenzen kann dazu führen, dass Menschen sich wertvoller in ihren Fähigkeiten sehen, als sie es sind – und dafür zusätzlich mehr Anerkennung einfordern. Dementsprechend ist es notwendig, sich und anderen zu helfen, sich durch Ergebnisse zu spüren und nicht einer Illusion zu verfallen. Erkennen Sie die Gleichwürdigkeit aller an und machen Sie sich bewusst, wann Sie #Gleichberechtigung aufgrund von Kompetenz nicht erhalten oder anderen geben. Denn nur so werden Sie der Beste, der Sie sein können.

Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.

Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.

Bildquelle: © MichaelGaida Pixabay

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