Lassen Sie uns kurz über unseren aktuellen Fußball-Vizemeister Schalke 04 sprechen. Während die Schalker in der letzten Saison einen überragenden zweiten Platz in der Bundesligasaison 2017/2018 hingelegt haben, stehen diese in der aktuellen Saison nach fünf Spieltagen und fünf Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Während in der letzten Saison der Shootingstar Domenico Tedesco als Trainer-Messias gefeiert wurde, werden jetzt (intern wie extern) die Stimmen lauter, die an seinen Trainer- beziehungsweise Turn-Around-Fähigkeiten zweifeln.
Welche Parallelen gibt es zur Führung? Viele!
Eine gute Führungskraft erkennt man immer im Umgang mit schwierigen / herausfordernden Situationen. Wenn alles läuft, die Ergebnisse gut sind und die Mitarbeiter alle Projekte zeit- und fristgerecht abwickeln: Dann macht Führung meistens Spaß und läuft fast von selbst. Doch wie verhält sich die Führungskraft beim Gegenteil? Die Zahlen stimmen nicht. Die Mitarbeiter und Partner machen Dienst nach Vorschrift, und die Gespräche mit den Kunden sind konfliktbeladen und werden persönlich und emotional?
Der emotionale Preis der Führung besteht darin, auch in solchen Situationen professionell und wirkungsvoll zu agieren. Wir wissen, das ist nicht einfach. Oft spielen einem die „dunklen Emotionen“ wie Angst, Wut, Frust oder Aggression einen Streich. Die Frage ist aber immer, wer führt wen? Führen die Emotionen mich oder führe ich die Emotionen? Gerade in solchen Situationen agieren Führungskräfte häufig aus der Emotion beziehungsweise aus dem Affekt heraus und zerbrechen mühsam aufgebaute Führungsbeziehungen. Das ist schade.
Doch wie kann ich trotz oder gerade wegen solcher mehr oder weniger belastenden Situationen in der Führung handlungsfähig und positiver Stimmung bleiben? Mit den folgenden fünf Schritten möchten wir Ihnen eine Art Fahrplan geben.
Fünf Schritte zum Umgang mit belastenden Situationen in der Führung:
- Herausfordernde Situationen sind in der Führung völlig normal – sie sind der emotionale Preis der Führung
- Wer führt wen? Führen mich meine „dunklen“ Emotionen oder führe ich diese?
- Was ist in der Situation das Positive am Negativen?
- Was lerne ich aus einer herausfordernden Führungssituation?
- Lächeln, Freude erfahren und sich selber Gutes tun
1. Herausfordernde Situationen sind in der Führung völlig normal
Konfliktbeladene Situationen, verschiedene Blickwinkel und Herausforderungen aller Art sind in der Führung völlig normal. Nehmen Sie herausfordernde Situationen in der Führung einfach an und verurteilen Sie sich nicht deswegen. Viel wichtiger als die eigentliche Existenz solcher Situationen ist, wie Sie damit umgehen.
2. Wer führt wen? Führen mich meine „dunklen Emotionen“ oder führe ich diese?
Starke „dunkle Emotionen“ sind in herausfordernden Situationen völlig normal und sogar hilfreich – die Frage ist nur: Führen mich diese Emotionen oder führe ich diese? Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Sie diese Emotionen in einem geschützten Raum ausleben und damit führen können. Seien Sie aber gleichzeitig vor Mitarbeitern und Kunden stets professionell. Gerade in solchen Situationen kann auch ein externer Coach oder Sparringspartner hilfreich sein. Lassen Sie sich bitte nicht zu Ad-hoc-Handlungen aus der Emotion heraus verleite
3. Was ist in der Situation das Positive am Negativen?
Wenn Sie sich in der Tiefe Gedanken dazu machen, werden Sie sicherlich einige Punkte erkennen. Dies können zum Beispiel persönliche Weiterentwicklungspunkte sein wie die Stärkung Ihrer Führungspersönlichkeit oder das Aushalten der Situation – was als positive Kompetenz anzuerkennen ist. Als Umsetzungsvorschlag empfehlen wir Ihnen, eine Art Liste anzulegen, die Sie jeden Tag konsequent ergänzen und dadurch die „positiven Punkte“ immer wieder wiederholen.
4. Was lerne ich aus einer herausfordernden Führungssituation?
Jede herausfordernde Situation ist eine Lernchance. Die Frage ist nur: Lerne ich aus der Situation oder mache ich den Fehler immer wieder? Folgende Fragen sind als Lernchancen sehr hilfreich: Welche Erkenntnisse habe ich aus der Situation gewonnen? Was mache ich zukünftig anders, um nicht wieder in solch eine Situation zu kommen?
5. Lächeln, Freude erfahren und sich selbst was Gutes tun
Lenken Sie sich ab. Gehen Sie ins Kino oder tun Sie sich was Gutes mit einem Wellnessabend oder Saunabesuch. Wichtig ist auch, den Fokus vom konfliktbeladenen Zustand weg zu bekommen, Freude zu erfahren und das Leben zu genießen. Ein geselliger Kneipenabend wirkt da oftmals genauso gut wie ein Wanderwochenende in den Bergen – die Hautsache ist, Sie haben Spaß, lassen es sich gut gehen und lenken sich ab.
Bei der Umsetzung wünschen wir Ihnen viel Erfolg und sind gerne Ihr Sparringspartner in herausfordernden Führungssituationen.
Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.
Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.
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