In Zeiten der Unsicherheit ist die passende mentale Haltung besonders wichtig. Im Blog gibt Boris Grundl Ihnen exklusive Tipps, wie Sie mit den drei Phasen einer Krise an mentaler Haltung in schwierigen Zeiten gewinnen können.
Mentale Stärke zu entwickeln, ist insbesondere in Zeiten der Unsicherheit, wie wir sie aktuell erleben, enorm wichtig. Wie Sie ganz persönlich mentale Stärke entwickeln, ergibt sich aus der Beantwortung der folgenden beiden Fragen: Wie komme ich möglichst unbeschadet durch eine Krise? Und: Wie kann diese Krise mit meiner mentalen Haltung zur Chance für mich werden? Die Antworten ergeben sich aus einem tieferen Verständnis dessen, was gerade passiert.
Mentale Stärke trainieren mit den drei Phasen der Krise
Ihre mentale Stärke trainieren Sie mit der Hilfe der drei Phasen einer Krise. Dabei durchläuft jede Krise drei Phasen: Erkenntnis, Anerkenntnis und Transformation. Beim Erkennen wollen wir zuerst die Realität noch nicht wahrhaben, ganz nach dem Motto „Das kann doch gar nicht sein …“ Wir verdrängen und stecken den Kopf in den Sand. Geht das nicht mehr, suchen wir einen Schuldigen – ob das eine Person oder ein Umstand ist, spielt dabei keine Rolle. Irgendjemand oder -etwas soll dafür verantwortlich sein, dass wir uns mit dieser Situation auseinandersetzen müssen. Wir stellen uns Fragen wie „Warum hat der oder die nicht schon früher…“, die uns nicht weiterbringen und in der Summe die Thematik von uns wegschieben. Wir distanzieren uns von dem Problem, weil wir mental schwach sind. Mit der zweiten Phase, dem Anerkennen, kommt die Wende – sowohl von innen als auch von außen. Wenn auch zögerlich, wollen wir die Umstände annehmen. Was daraufhin folgt, ist ein Gefühl der eigenen Schuld oder Scham: „Hätte ich doch eher …“ Danach lernen wir besser, mit der Situation umzugehen. Es folgt ein Zustand der Schwere und des Pflichtgefühls. „Jetzt mache ich halt das Beste daraus…“ – Augen zu und durch. Unser Energiepegel ist mäßig. Unsere Kreativität notdürftig.
Mit der Transformation beginnt die Phase, mit der wir unsere mentale Stärke trainieren. Wir haben die Situation jetzt emotional voll angenommen, sie uns ganz zu Eigen gemacht. Wir müssen uns ihr nicht mehr stellen, wir wollen es. Unser Mantra lautet: „Wenn ich schon muss, dann will ich es auch!“ Jetzt akzeptieren wir, was die Krise mit uns macht. Unser Selbst wird zerlegt und anschließend wieder zusammengesetzt. Dadurch wird es stärker und unsere mentale Haltung wächst: als Individuum, als Familie, als Firma oder als Gesellschaft. Ein gutes, historisches Beispiel ist die Nachkriegsgeneration. Unser Energiepegel ist hoch. Wir sprühen vor Ideen und Kreativität. Wir handeln kraftvoll und zielgerichtet, obwohl wir innerlich noch immer leiden. Das halten wir aus, weil wir nach der Lektion in der Krise suchen. Lernen wir die Lektion, wird aus einer Krise eine Chance. Mentale Stärke zu entwickeln, bedeutet, dass wir uns selbst immer wieder aufs Neue beweisen, dass wir am Ende stärker sind als jedes Problem!
Mentale Haltung beweisen und Schwächen anerkennen
Gerade merken wir sehr ernsthaft, wie es ist, wenn Selbstverständlichkeiten wegfallen. Wenn wir auf uns selbst zurückgeworfen werden. Auf unsere eigene Schwäche, auf unsere eigene Unsicherheit. Die Illusion der Selbstgenügsamkeit löst sich auf. Wir kommen nicht alleine zurecht. Es wäre doch schön, wenn wir als Resultat eine stärkere mentale Haltung gewinnen – ein tieferes Bewusstsein für unser Leben und das anderer.
Es ist möglich, in den beschriebenen Zuständen Sekunden, Minuten, Tage, Jahre oder sein ganzes Leben zu verweilen. Deshalb gilt der Anspruch, sie möglichst schnell zu durchleben. Aus meiner Sicht gibt es keine Abkürzungen. Wichtig ist jetzt, dass möglichst viele die Corona-Krise mental voll annehmen: Ebenso in der Partnerschaft und in der Familie wie am Arbeitsplatz, um denjenigen eine mentale Stütze zu sein, die es noch nicht können. Genau das ist Leadership! Das können Sie und alle anderen jetzt tun. Alle Taten, die daraus erwachsen, werden wichtig sein. Wir alle können einen Unterschied ausmachen. Packen wir es an.