Dienstag, 15. Oktober
um 19:00 Uhr - Live

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Achte auf geistige Verzerrung

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Inhaltsverzeichnis

Sind wir ein Volk von Egoisten? Denken wir nur an uns selbst? Klar ist, sozial erwünscht ist die „Selbstlosigkeit“. Sich für andere aufopfern. Daraus folgt: Egal, wie begründet wir eine Entscheidung zu unseren Gunsten treffen – immer gibt es jemanden, der uns für egoistisch hält – eine Verzerrung, die durch sozialer Wahrnehmungszwänge entsteht.

Blicken wir etwas tiefer. Dazu hilft die Differenzierung zwischen Egoismus und Egozentrik. Im Kern ist Egoismus die Unfähigkeit zur Empathie anderen gegenüber. Mir werden die Bedürfnisse anderer nicht bewusst. Deshalb ist es ein Unterschied, ob ich jemanden sehe und gezielt übergehe oder ob ich ihn gar nicht bemerke. Nehme ich am Buffet das letzte Schnittchen, obwohl jemand mit gleicher Absicht neben mir steht und mir seine Bedürfnisse völlig egal sind, dann ist das Egoismus. Bin ich so mit meinem Hunger beschäftigt, dass ich die Bedürfnisse des anderen gar nicht registriere, obwohl ich könnte, ist es Egozentrik.

Natürlich hat jeder Mensch in seinem „Selbst“ mit Egoismus und Egozentrik zu tun

Hinzu kommt noch die Egomanie. Sie ist die permanente Angst, zu kurz zu kommen, die uns zu rücksichtslosen Ellenbogen nötigt. Meine These aufgrund von langjähriger Coachingerfahrung ist: Wir werden meist von Egozentrik dominiert. Wir kreisen zu oft um uns selbst und unsere Bedürfnisse. Was wir meinen, denken oder glauben, wird schnell zur letzten Wahrheit.

„Aus einer Mücke einen Elefanten machen“, sagt der Volksmund dazu. Das Ziehen in der Brust wird zum Vorboten des drohenden Herzinfarktes. Die laute Baustelle im Hotel im Traumurlaub wird zur frustrierten Pauschalabsage an das gesamte Urlaubsland. Der brüllende Chef zum generellen Choleriker. So etwas nennt man eine kognitive Verzerrung.

Viel hilfreicher wäre es oft, „aus einem scheinbaren Elefanten eine Mücke zu machen“.

Wir sehen den Fortschritt nicht

Der Ökonom Max Roser sammelt seit Jahren weltweit Daten und wertet sie systematisch aus. Er sagt: „Wir überzeichnen das Negative. Wir sehen den Fortschritt nicht, weil uns nicht bewusst ist, wie schlecht es früher war.“ Mit Verweis auf seine Forschungsergebnisse: 41 Prozent der Chinesen glauben, dass die Welt sich zum Positiven verändert. In Deutschland gerade mal 4 Prozent. Im Jahr 1820 hatten nur 17 von 100 Menschen eine Schulbildung, 2015 waren es 86. Die Armut nimmt zu? 1820 fehlte 94 von 100 das Nötigste, heute sind es nur noch 10. Ist deswegen alles toll? Natürlich nicht. Es zeigt nur auf, wie sehr die Egozentrik uns beherrscht.

Wir glauben, was wir sehen, und das wird zu unserem Bild von der Welt. Medienforscher behaupten, dass dies zu 80 Prozent medial gesteuert wird. Und die Horrormeldungen dominieren natürlich mit Abstand. Das Fatale dabei ist, dass sich nach einer aktuellen Studie falsche Nachrichten in den sozialen Medien zwanzigmal schneller verbreiten als wahre. Wir müssen höllisch aufpassen und wach sein, was wir in unseren Kopf hineinlassen.

Mit Dankbarkeit die Dinge besser machen

Wir führen in Deutschland ein wunderbares Leben: kein Krieg, kein Hunger, eine reiche Kultur und die Freiheit, uns ganz zu entfalten. Noch nie waren die Chancen so groß, ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Was für ein Geschenk!

Lassen Sie uns sehen, was da ist und was besser werden muss. Beides. Gleichzeitig. Und dann gehen wir mit Dankbarkeit daran und machen die Dinge noch besser. Bieten wir doch einfach der kognitiven Verzerrung die Stirn. Indem wir intensiv nachdenken, tiefer blicken und das Wesentliche im Auge behalten. Es lohnt sich!

Mehr Anregungen zum Thema Wahrnehmung und Dankbarkeit …

… bekommen Sie in der aktuellen Videofolge „Weltfriedenstag und Tag der Dankbarkeit – dankbar tun vs. dankbar sein“ von Grundls Gründe. Hier lade ich Sie ein, zu überlegen, wann Sie persönlich tiefe Dankbarkeit für Ihr Leben empfinden. Und in welchen Situationen Sie lediglich mit der Erwartung konfrontiert werden, Dankbarkeit zeigen zu müssen. Denn wir alle kennen die drückende Erwartung von außen, dankbar sein zu müssen, ohne es wirklich zu sein. Über diese Unterscheidung spreche ich im Video.

Bildquelle: ©pixabayFotorech

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