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Wie Sie durch Glaubenssätze die Aufnahmebereitschaft verbessern

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Inhaltsverzeichnis

Stellen Sie sich bitte einmal vor: Sie hätten eine Tochter im Schulalter und sie hätte Schwierigkeiten in Mathe. Ständig würde sie schlechte Noten nach Hause bringen. Was denken Sie, würden die meisten Eltern in so einer Situation tun?

Wenn ich in unserem Seminaren diese Frage stelle, kommen häufig zwei Antworten:

  • versuchen, ihr bei den Hausaufgaben zu helfen, oder
  • Nachhilfeunterricht buchen.

Was wäre, wenn wir Ihnen sagen würde, dass diese beiden Optionen das „Problem“ in den meisten Fällen nur noch schlimmer machen?

Vielleicht fragen Sie sich gerade, warum das so ist. Dazu schauen Sie sich bitte folgende Grafik einmal genauer an:

bessere Ergebnisse

Wo setzen wir bei Problemen mit Mitarbeitern, Kollegen, Familie und so weiter am häufigsten an? Auf der Verhaltensebene! Stellen wir fest, dass ein gewünschtes Ergebnis (schlechte Schulnoten) nicht so ist, wie wir es haben wollen, versuchen wir es, auf der Verhaltensebene zu korrigieren. Das Spannende hierbei: Wirkung entsteht im Kopf!

In unserem Kopf sind sogenannte Glaubenssätze, Paradigmen oder auch Grundüberzeugungen verankert, nach denen wir „ticken“. Diese Glaubenssätze rufen in bestimmten Situationen Emotionen in uns hervor, die wiederum unser Verhalten bestimmen.

Ein Beispiel für einen solchen Glaubenssatz wäre: „Ich kann kein Mathe.“ Was würde passieren, wenn Ihre Tochter mit dieser Grundüberzeugung in den Unterricht gehen würde? Vermutlich würde es eine ablehnende Emotion hervorrufen, die wiederum das Lernverhalten negativ beeinflusst.

Wir alle tragen hunderte von Glaubenssätzen in uns. Diese manifestieren sich meist in Sätzen wie:

  • „Ich bin…“
  • „Die Welt ist…“
  • „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“
  • „Aus mir wird nie etwas.“
  • „Leute mit Studium sind nur Theoretiker.“
  • „Ich bin zu alt/zu jung.“

Die Liste ließe sich endlos fortführen. Viele dieser Paradigmen sind hilfreich. Sollten Sie beispielsweise daran glauben, dass Sie etwas erreichen können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das auch wirklich eintritt, wesentlich höher, als wenn Sie vom Gegenteil überzeugt wären.

Wichtig ist, Grundüberzeugungen von Tatsachen zu trennen. Sind Sie zum Beispiel schon mehrfach von einem Partner verlassen worden, ist dies eine Tatsache. Leiten Sie daraus ab, „kein Glück in der Liebe zu haben“, ist das ein Glaubenssatz. Wie wird sich dieser wohl nun auf zukünftige Beziehungen auswirken? Sie kennen die Antwort.

Die Macht eines Paradigmenwechsels

Das Schöne an Glaubenssätzen ist, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind. Im Gegenteil: Sie sind, sofern wir sie erkennen, jederzeit veränderbar. Diesen Vorgang nennt man einen Paradigmenwechsel. Es ist das, was wir gern ein „Aha-Erlebnis“ nennen. Je stärker jemand an die ursprüngliche Wahrnehmung gebunden ist, desto stärker das Aha-Erlebnis. Plötzlich geht einem ein Licht auf.

Beispiel gefällig? Dann möchten wir Ihnen gerne folgende Geschichte erzählen, die sich an einem Sonntagvormittag in der New Yorker U-Bahn ereignete (Quelle: Stephen R. Covey / „Die sieben Wege zur Effektivität“):

Die Passagiere saßen still da. Manche lasen Zeitung, andere waren in Gedanken versunken. Einige hatten die Augen geschlossen und ruhten sich aus. Es war eine ruhige, friedliche Szene. Dann stieg ein Mann mit seinen Kindern ein. Die Kleinen waren laut und ungestüm, die ganze Stimmung änderte sich abrupt. Der Mann setzte sich neben mich und machte die Augen zu. Er nahm die Situation offenbar überhaupt nicht wahr. Die Kinder schrien herum, warfen Sachen hin und her, zerrten sogar an den Zeitungen der anderen Fahrgäste. Sie waren sehr störend. Aber der Mann neben mir unternahm nichts.

Es war schwierig, nicht davon irritiert zu sein. Ich konnte nicht fassen, dass er so teilnahmslos war, dass er seine Kinder dermaßen herumtoben ließ und nichts dagegen tat, überhaupt keine Verantwortung übernahm. Es war deutlich, dass sich auch alle anderen in der U-Bahn ärgerten. Mit aus meiner Sicht ungewöhnlicher Geduld und Zurückhaltung sprach ich ihn schließlich an: „Ihre Kinder stören wirklich sehr viele Leute hier. Könnten Sie sie nicht vielleicht etwas mehr unter Kontrolle bringen?“

Der Mann hob die Augen, als ob er sich zum ersten Mal der Situation bewusst würde, und sagte leise: „Oh, Sie haben Recht, ich sollte etwas dagegen tun. Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus, wo ihre Mutter vor einer Stunde gestorben ist. Ich weiß nicht, was ich denken soll, und die Kinder haben vermutlich auch keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollen.“

Können Sie sich vorstellen, was ich in dem Augenblick empfand? Mein Paradigma wechselte. Plötzlich sah ich die Dinge anders, und da ich anders sah, dachte und fühlte, verhielt ich mich auch anders. Mein Ärger löste sich auf. Ich brauchte mich nicht darum zu bemühen, meine Einstellung oder mein Verhalten unter Kontrolle zu halten. Mein Herz war von dem Schmerz des Mannes erfüllt. Mitgefühl und Sympathie konnten frei fließen. „Ihre Frau ist gerade gestorben? Oh, das tut mir so leid. Wollen Sie darüber sprechen? Kann ich irgendwie helfen?“ Alles veränderte sich in einem kurzen Augenblick.

Viele Menschen erleben einen ähnlich fundamentalen Wechsel im Denken, wenn sie in einer lebensbedrohlichen Krise stehen und plötzlich ihre Prioritäten in einem anderen Licht sehen. Wenn sie in eine neue Rolle wechseln, Ehepartner werden, Eltern oder Großeltern, Manager oder Führungskraft. Wir könnten Wochen, Monate und sogar Jahre damit zubringen, an unseren Einstellungen und Verhaltensweisen zu arbeiten, ohne auch nur annähernd so große Veränderungen zu bewirken, wie die, die spontan auftreten, wenn wir Dinge anders sehen.

Wenn wir nur relativ kleine Veränderungen in unserem Leben vornehmen wollen, können wir das vielleicht dadurch erreichen, dass wir uns unseren Verhaltensweisen widmen. Eine bedeutsame, umfassende Veränderung verlangt dagegen, dass wir an unseren grundlegenden Glaubenssätzen arbeiten.

Mit den Worten von Henry Thoreau:

„Auf je tausend, die an den Blättern des Übels zupfen, kommt einer, der es an den Wurzeln packt.“

Wir können nur dann große Fortschritte in unserem Leben erzielen, wenn wir aufhören, an den Blättern der Verhaltensweisen zu zupfen, und das Übel an der Wurzel packen, an den Paradigmen, die diese Verhaltensweisen erzeugen.

Warum Paradigmenwechsel für Aufnahmebereitschaft sorgen

Wie erging es Ihnen beim Lesen der obigen Geschichte? Häufig nehmen wir bei Seminarteilnehmern Betroffenheit über das eigene vorschnelle Urteil wahr. Anschließend sind die meisten besonders emotional aufnahmebereit für die Arbeit an den eigenen Glaubenssätzen und denen der Mitarbeiter. Das Verständnis darüber, wie unsere Wirkung wirklich entsteht und wie schnell wir unseren Glaubenssätzen auf den Leim gehen, ist für viele Menschen ein Augenöffner. So sorgen Sie auch zum Beispiel bei Ihren Mitarbeitern für emotionale Aufnahmebereitschaft und eine Bereitschaft zur Veränderung von hinderlichen Grundüberzeugungen.

Sollten Sie also das nächste Mal vor einer Herausforderung in der Führung stehen, fragen Sie sich zuerst: „Welcher Glaubenssatz löst das entsprechende Verhalten bei der entsprechenden Person aus?“ Danach: „Welche Emotion benötigt derjenige, um diesen Glaubenssatz zu erkennen und aufzulösen?“ Zur eigentlichen Veränderung benötigt es dann die Führung der notwendigen Emotion und anschließend konsequente Arbeit, an den für Sie wichtigen Paradigmen.

Welche Glaubenssätze, die vielleicht nicht hilfreich sind, haben Sie? Welche davon würden Sie gerne verändern? Wie sieht es bei Ihren Freunden, der Familie oder den Mitarbeitern aus?

Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.

Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.

Bildquelle: ©Pixabay

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