Reden andere, die Sie erleben, eher über Ideen, Geschehnisse oder Menschen? Und wie verhält sich das bei Ihnen? Erst denken, dann reden. So heißt es zumindest. Wir wissen, dass unser Gehirn unablässig Gedanken produziert. Über 60.000 pro Tag – zumindest behauptet das ein hartnäckiger, weil eingängiger Weiterbildungsmythos. Zum Glück entlarven seriöse Untersuchungen diesen und ähnlichen Unsinn mittlerweile. Wird auch Zeit.
Selbstreflektierte Menschen wissen auch ohne solche Zahlenspiele, wie sehr sich ihr Geist mit Denken und inneren Dialogen beschäftigt. Dass vieles davon unbewusst und wenig produktiv ist, ist ebenso klar. Doch jenseits aller Hausnummern ist entscheidender, was qualitativ im Kopf passiert. Qualität vor Quantität. Der einzige Weg dahin ist, sich selbst beim Denken zu beobachten. Klar und unverstellt zu erkennen, was vor sich geht. Ohne Bewertung und schräges „Du musst so denken oder sein“. Weiter stellt sich die Frage, wie weit Sie Ihre Gedanken führen (nicht kontrollieren!) und lenken lernen können. Das ist jeden Tag aufs Neue spannend.
Was halten Sie von folgenden Gedanken?
„Ich möchte nicht der sein, der ich sein möchte.
Noch der, der ich sein sollte.
Auch nicht der, der ich sein müsste.
Ich bin nicht der, den meine Eltern gerne sähen.
Oder mein Partner, die Gesellschaft, meine Mitarbeiter. Oder mein Chef.
Ebenso bin ich nicht der, der ich einmal war.
Ich bin der, der ich bin!“
Wie finden Sie das? Realitätsfremder, philosophischer Quatsch, fernab der harten Realität der Wirtschaft? Oder erkennen Sie Freiheit und Selbstbestimmtheit darin und damit einen freien Geist voller Ideen für eine erfolgreiche Zukunft? Sie entscheiden!
Ich bin fest überzeugt, dass genau diese Gedanken für jeden täglich wichtiger werden. Vom Tag, an dem Sie beginnen, über „Ihr Dasein“ nachzudenken – bis zu Ihrem Tod. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, gehören Sie zu diesen reflektierten Menschen. Garantiert. Die weitere Evolution des Menschen wird eine des Geistes sein. Weniger in körperlichen Dingen. Längst ist uns bewusst, dass unsere künftige Daseinsberechtigung von klugen Ideen, von qualitativer Kreativität abhängig ist. Meine Überzeugung geht noch weiter: Genau dieses Denken ist die Antwort auf die vielzitierte VUCA-Welt, die jeden täglich stärker fordert.
Nicht höher, schneller, weiter – sondern flexibler, klarer, tiefer
Umso entscheidender ist es, sich mit der Welt der Ideen auseinanderzusetzen. Auch, aber weniger, mit Geschehnissen. Bei Menschen wird es mehr auf ein MIT als ein ÜBER ankommen. Es gilt, die Ideen eines entwickelten Geistes richtig zu werten und klug zu nutzen. Viele leuchten wie Sternschnuppen, aber vergehen in Sekunden wieder, auch wenn sie großes Potenzial besaßen. Andere entpuppen sich bei tieferer Betrachtung als Quatsch, der sich als Geniestreich verkleidet hat. Es ist eine Kunst, aus dem Überfluss der Gedanken die wirklich Starken herauszufiltern. Denn jede bahnbrechende Idee steht auf einem Berg von Ideenmüll. Kreative wissen: Man muss schon viel Mist produzieren, bis etwas wirklich Brauchbares dabei herausspringt.
Deswegen: Schaffen Sie ein Klima der Kreativität in Ihrem Umfeld. Passen Sie auf, worüber nachgedacht und diskutiert wird. Und wenn Sie nicht meinen Sätzen Glauben schenken wollen, dann vielleicht den Worten Leonora Roosevelts:
„Große Geister diskutieren Ideen; normale Geister diskutieren Geschehnisse; kleine Geister diskutieren Menschen!“
Sorgen Sie dafür, dass sich immer mehr große Geister in Ihrem Umfeld bewegen. Ob das gelingt, erkennen Sie daran, worüber die Menschen um Sie herum meistens reden.
Das Interesse am Leben
Einer besonderen Idee folgte auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst. Ihn trieb die Neugier und das Interesse am Leben. Gerst ist für viele ein beeindruckender Mann – vor allem durch seinen forschenden Geist. Wie schaffen es bestimmte Menschen, Außergewöhnliches zu erleben? Der Schlüssel ist, einer inneren Faszination zu folgen – mit Neugier das Leben intensiv zu leben und zu reflektieren. Nur so offenbaren sich Gelegenheiten, die andere nie bekommen werden.
In meinem Grundls-Gründe-Video „Astronaut Alexander Gerst – Mit Neugier Außergewöhnliches erleben“ zeige ich Ihnen, wie ich selbst das Leben zu schätzen gelernt habe – die Faszination, das Leben zu verstehen und die Gnade dieses selbst gestalten zu können. Werden auch Sie zum Forscher. Sehen Sie jeden Tag mit anderen Augen. So können Sie neue Perspektiven entdecken. Denn wenn Sie es schaffen, diese Faszination zu entdecken, erleben Sie Dinge, die nur wenige erleben dürfen. Das wünsche ich Ihnen.
Bildquelle: © qimono Pixabay