In Teil 1 dieses Blogthemas haben Sie erfahren, wie Sie sich bewusst mit Ihrer mentalen Präsenz auseinandersetzen können. Der Vorteil, wenn es Ihnen gelingt, in Gesprächen präsenter zu sein: Ihre Kommunikation verbessert sich spürbar. Sie wird leichter, müheloser, klarer. Wir haben Ihnen vier Möglichkeiten vorgestellt, Ihre Präsenz zu trainieren, nämlich durch:
- Achtsamkeit,
- innere Abfrage,
- Ablenkungen notieren und
- Ansprechen
Während Sie Ihre eigene Präsenz mit diesen vier Bausteinen ganz direkt trainieren können, haben Sie auf die Präsenz Ihres Gesprächspartners nur begrenzt Einfluss. Dennoch gibt es einige Mittel, sie zumindest indirekt zu beeinflussen und das Kommunikationsergebnis so zu steuern. Damit Ihr Gegenüber im Gespräch präsenter ist – und nicht mit den Gedanken im Gestern oder Übermorgen – helfen Ihnen zum Beispiel folgende Methoden:
- Ansprechen
Haben Sie das Gefühl, Ihr Gesprächspartner ist gedanklich nicht ganz präsent? Dann ist eine Möglichkeit, dass Sie Ihren Eindruck offen ansprechen. Es nützt Ihnen nichts, wenn Ihr Gegenüber nicht ganz bei der Sache ist. Geben Sie ihm dabei zu verstehen, dass das menschlich ist und Sie es nicht als mangelnde Wertschätzung auffassen. Fragen Sie Ihren Gesprächspartner, was er braucht, um sein anderes Thema für den Moment loszulassen. - Zeit geben
Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie Ihrem Gesprächspartner etwas Zeit geben, um sich zu sammeln. Legen Sie eine kleine Pause ein. Geben Sie ihm Gelegenheit, sich Notizen zum Thema zu machen, das ihn ablenkt. So kann er das gemeinsame Gespräch danach mit freiem Kopf fortsetzen. Und Ihr Gespräch wird fruchtbarer ausfallen. - Musterunterbrechung
Wenn Sie merken, dass die Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers schwach ist: Tun Sie etwas Ungewöhnliches zum Einstieg in ein Gespräch. Etwas Erfrischendes, Unerwartetes. Der Überraschungseffekt wird wirken. Eine solche Musterunterbrechung setzt gewohnte (einschränkende) Denkprozesse außer Kraft und steigert die Aufmerksamkeit Ihres Gesprächspartners. - Gesprächsstruktur
Je nach Gesprächssetting kann es angemessen sein, mit einer klaren Struktur durch das Gespräch zu führen. Zum Beispiel mit folgenden Phasen: Erklärung zu Sinn und Zweck des Termins, Klärung des Zeitrahmens, Klärung von Ziel und Erwartungen, Einigung auf Agenda beziehungsweise Ablauf des Gesprächs, inhaltlicher Teil, Zusammenfassung des Erreichten, Formulierung konkreter nächster Schritte … Diese Etappen-Struktur erleichtert das Zuhören, Planen und auch wieder „Reinkommen“.
Reize zur Ablenkung gibt es viele. Wir checken E-Mails, während wir telefonieren, schreiben weiter, während ein Kollege uns etwas fragt oder grübeln im Meeting über andere offene Projekte. Wer immer wieder die Aufmerksamkeit für den Moment verliert, lebt weniger im Hier und Jetzt. Vielmehr im Gestern oder Morgen. Das führt zu Missverständnissen, vorschnellen Beurteilungen und misslungener Kommunikation.
Ihr Team vom Grundl Leadership Institut