Dienstag, 15. Oktober
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Muster verlernen, um sich weiterzuentwickeln

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Inhaltsverzeichnis

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Dieses berühmte Zitat von Albert Einstein klingt logisch. Trotzdem passiert genau das vielen von Zeit zu Zeit – sie tun das Gleiche und erhoffen Verbesserung. Das menschliche Gehirn ist es nämlich gewohnt, in Mustern zu arbeiten. Damit sind weitgehend unbewusste und stark automatisierte Abläufe gemeint, die durch bestimmte Impulse aktiviert werden. Streckt Ihnen jemand die Hand zur Begrüßung hin, werden Sie ihm in der Regel ganz automatisch ebenfalls die eigene Hand reichen.

Sie haben auch Muster, um sich morgens zum Aufstehen zu motivieren, um Gespräche zu führen, um Aufgaben zu delegieren… Prinzipiell sind diese Muster hilfreich und notwendig. Ohne Automatismen wäre zum Beispiel Hochleistungssport undenkbar. Aber auch Alltägliches wie Autofahren wäre nur unter großen Anstrengungen möglich.

Muster funktionieren als unbewusste Kompetenz

Muster können in Ihrem Führungsalltag aber auch dazu führen, dass Sie nicht die Ergebnisse erzielen, die Sie sich wünschen. Kennen Sie zum Beispiel Streits mit Kollegen, die immer auf dieselbe Weise ablaufen und zu keinem Ergebnis führen? Oder geraten Sie beim wöchentlichen Abstimmungsgespräch vielleicht immer wieder auf dieselbe Art mit einem Mitarbeiter aneinander? Durch Ihr eigenes Muster zeigen Sie Verhaltensweisen, die wiederum ein gewisses Muster bei Ihrem Gesprächspartner auslösen. Die Muster führen zu einer bestimmten inneren Haltung. Oftmals endet das im gegenseitigen Entzug von Aufnahmebereitschaft.

Wenn Ihre Muster wirken, befinden Sie sich in der unbewussten Kompetenz. Dies ist der Zustand, in dem Sie wahrscheinlich mittlerweile Auto fahren. Sie müssen nicht mehr darüber nachdenken. Sie können parallel zum Fahren auf die Landschaft achten oder ein Gespräch führen. Dies war aber nicht immer so. Denken Sie nur mal an Ihre ersten Fahrstunden…

Wenn Sie etwas Neues lernen, durchlaufen Sie in der Regel folgende vier Kompetenzstufen:

Unbewusste Inkompetenz:
Sie wissen oder können etwas nicht. Sie haben aber keine Ahnung, dass Sie es nicht wissen oder können. Beispiel: Wenn Sie noch nie selbst Auto gefahren sind, wissen Sie nicht, was es wirklich heißt, Fahrer zu sein.

Bewusste Inkompetenz:
Sie wissen, dass Sie etwas nicht wissen oder können. Diese Stufe ist unangenehm. Sie lernen hier aber am meisten. Beispiel: Beim Autofahren lassen Sie die Gänge schleifen, würgen den Motor ab oder schaffen es nicht, rückwärts einzuparken.

Bewusste Kompetenz:
Sie wissen oder können etwas, müssen sich aber noch bewusst darauf konzentrieren. Beispiel: Sie können ein Auto fahren, aber es erfordert noch Ihre komplette Konzentration.

Unbewusste Kompetenz:
Sie wissen und können etwas, ohne bewusst darüber nachdenken zu müssen. Einzelaspekte haben sich zu Mustern und Gewohnheiten zusammengefügt. Beispiel: Sie überlegen sich zwar vielleicht noch bewusst, wo Sie mit dem Auto hinfahren, den Rest erledigt aber Ihre unbewusste Kompetenz. Ihre Aufmerksamkeit ist während der Fahrt frei für andere Dinge wie Radio hören oder ein Gespräch.

Was können Sie tun, wenn eines Ihrer Muster nicht wirkungsvoll ist? Und Ihnen im Weg steht?

Ihre Muster haben sich meist unbewusst im Laufe Ihres Lebens entwickelt und Spuren hinterlassen. Sie sind metaphorisch im neuronalen Netzwerk Ihres Gehirns als breite Trampelpfade angelegt. Eine Veränderung erfolgt nur, wenn Sie diese alten Pfade verlassen und ganz gezielt neue Wege gehen.

Dies ist möglich, da das menschliche Gehirn über die Fähigkeit verfügt, sich das ganze Leben lang entsprechend seiner Benutzung und Beanspruchung zu verändern und anzupassen (sogenannte Neuroplastizität). Möchten Sie ein wirkungsloses Muster verändern? Dann müssen Sie dafür von der Stufe der unbewussten Kompetenz zurück zur Stufe der bewussten Inkompetenz treten. Dabei geht es darum, ein Muster wieder in einzelne Teilmuster zu zerlegen und es dadurch zu verlernen. Anschließend können Sie es in einer anderen Art und Weise wieder zusammenzusetzen, um es wirkungsvoller zu machen.

Beispiel: Bewusstes Verlernen in der Praxis

Angenommen Sie spielen gut Tennis. Sie wollen Ihren Aufschlag verbessern und nehmen dafür Stunden bei einem Trainer. Dieser wird Sie wahrscheinlich erst einmal beobachten und dann beginnen, einzelne Dinge wie Ballwurf, Körperhaltung oder Schlägerführung zu verändern.

Anders ausgedrückt: Er wird etwas, das für Sie ein komplettes Muster war – nämlich Ihr Aufschlag – in Teilmuster zerlegen. Dadurch unterstützt er Sie, dieses Muster zunächst einmal zu verlernen. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, die Teilmuster (Ballwurf, Körperhaltung…) zu verändern. Anschließend können Sie die einzelnen Aspekte zu einem neuen, wirkungsvolleren Muster – hier der bessere Aufschlag – zusammenzufügen.

Welche Muster möchten Sie verändern und wann fangen Sie damit an?

Gerne unterstützen wir Sie hier auch in unseren Führungskräftetrainings und Coachings. Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen.

Ihr Team vom Grundl Leadership Institut

Bildquelle: ©pixabay Geralt

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