Keine zwei Verpflichtungen sind gleich – ebenso wenig wie zwei Menschen. Manch einer quält sich tagsüber durch berufliche Pflichten, übernimmt dagegen abends in seinem Verein freiwillig ein Ehrenamt mit umfassender Verantwortung. Wie kann das sein? Und wie können wir diese offensichtlichen Gegensätze transformieren und verstehen?
Hat Sie schon einmal jemand zu einer Aufgabe verpflichtet? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Wie viel Energie hatten Sie? Verspürten Sie eventuell Druck oder eine Last auf Ihren Schultern?
Umgekehrt: Gab es Situationen, in denen Sie freiwillig eine Aufgabe übernommen haben? Einfach weil Sie es wollten und nicht, weil Sie mussten. Wie haben Sie sich in dieser Situation gefühlt? Motiviert? Voller Energie?
Hier finden wir zwei Prinzipien: Lust und Pflicht. Lust gibt uns Energie – sie hilft uns, eine Aufgabe verantwortungsvoll zu erfüllen. Pflicht hingegen löst einen Fluchtinstinkt aus – aufgrund dessen wir der Aufgabe intuitiv ausweichen wollen.
Was ist Verpflichtung und was Verantwortung?
Verantwortung soll inspirieren und uns Kraft geben. Sie ist der Kern menschlicher Entwicklung. Bei Verpflichtungen ist unser Tenor vielmehr: Hauptsache fertig! Sie sind vergleichbar mit einer „To-do-Liste“, bei der wir uns selbst zwingen, jeden Punkt einzeln abzuhaken. Verantwortung können wir ablehnen – Verpflichtungen nicht.
Dieser Punkt macht Verantwortung zu einer grundlegenden Einstellung, einer Einstellung, an deren Ende eine Transformation von „Ich muss“ zu „Ich will“ entsteht. Eine dauerhaft positive Einstellung in Verantwortung umzuwandeln, braucht allerdings Zeit und vor allem Übung.
Erst verdrängen, dann verantworten
Die Transformation hin zu einem gesunden Verantwortungsbewusstsein verläuft in sechs Stufen, die durch unterschiedliche Haltungen gekennzeichnet sind:
- Stufe 1: Verdrängung
„Das darf doch nicht wahr sein.“ - Stufe 2: Einen Schuldigen suchen
„Wer hat mir das angetan?“ - Stufe 3: Rechtfertigung
„Es ist so, weil vorher dieses und jenes passiert ist.“ - Stufe 4: Selbstvorwürfe
„Ich bin selbst schuld. Hätte ich doch…“ - Stufe 5: Selbstverpflichtung
„Ich muss damit leben. Ändern kann ich es ohnehin nicht.“ - Stufe 6: Verantwortung
„Wenn ich schon muss, dann will ich auch…“
Die ersten vier Stufen sind nicht durch Aktion gekennzeichnet: Wir denken, reden und weisen anderen die Schuld zu oder bemitleiden uns selbst. Aber erst auf Stufe fünf beginnen wir zu handeln. Wir spüren zwar noch den Druck der Verpflichtung, doch wir befreien uns auch eigenständig aus der Ohnmacht.
Erst auf der finalen, sechsten Stufe wollen wir die Situation aktiv kontrollieren und Verantwortung übernehmen – wir wollen sie geistig in Besitz nehmen und von innen nach außen agieren.
Der Weg um Verantwortungsbewusstsein zu entwicklen
Solch eine Transformation findet immer und immer wieder statt. Der Sprung von Verdrängung zur Verantwortung ist weit – und viele Menschen beenden ihren Weg auf Stufe fünf. Dazu sagen wir: Bravo! Auch hier haben Sie schon einen tiefgreifenden Wandel vollzogen.
Um aber auch den letzten Schritt zu gehen, müssen wir üben – immer wieder üben. Wir müssen uns darüber klarwerden, dass es verschiedene Mindsets gibt: solche, die immer nur ausweichen und einen Schuldigen suchen und jene, die selbst aktiv werden und die Verantwortung spüren.
Um den Weg zu einem gesunden Verantwortungsbewusstsein erfolgreich zu gehen, müssen wir uns der sechs Stufen bewusst werden. Wir müssen Situationen reflektieren und verstehen. Und ja, wir müssen üben. So gelingt der Sprung vom Müssen zum Wollen – und wir erreichen ein neues Energieniveau.
Gehen Sie diesen Weg mit uns. Lassen Sie das Pflichtprinzip nicht zur Last werden und erleben Sie Lust an Verantwortung.
Erfahren Sie mehr über die sechs Stufen der Verantwortung: >Hier klicken.<
Ihr Team vom Grundl Leadership Institut