Bauchschmerzen. Schwitzige Hände. Ein unwohles, flaues Gefühl im Magen. Angst. Aber auch Vorfreude. Das beschreibt den Gemütszustand von Lena, 31 Jahre, am Morgen ihres ersten Arbeitstages. Es ist kein gewöhnlicher. Sie wurde befördert. Gestern Sachbearbeiterin, heute Sachgebietsleiterin. Doch was hat sich verändert? Vieles! Lena ist nun nicht mehr nur für ihre Ergebnisse verantwortlich, sondern als Führungskraft auch für die Ergebnisse ihrer acht Mitarbeiter.
So wie Lena geht es jeden Tag unzähligen neuen Führungskräften in Unternehmen. Auf den ersten Blick scheinbar leicht zu meistern, bringt es bei näherer Betrachtung gewisse Hürden mit. Diese gilt es zu meistern. Was Sie für einen erfolgreichen Start in der neuen Rolle als Führungskraft besonders beachten sollten, erfahren Sie im heutigen Blog-Artikel.
Bei unseren Führungskräftetrainings bringen Teilnehmer häufig Bedenken zum Ausdruck, vor welchen Herausforderungen sie unmittelbar vor und während der ersten Tage als neue Führungskraft stehen. Folgende Aspekte werden häufig genannt:
- Es fällt mir schwer, mir selbst die Berechtigung zu geben, meine Mitarbeiter als neue Führungskraft zu führen.
- Ich bin mir nicht sicher, wie und wann ich meine neue Rolle kommunizieren soll.
- Wie schaffe ich es, Erwartungen an Mitarbeiter glasklar zu kommunizieren?
- Woher weiß ich, was genau von mir in der neuen Rolle erwartet wird?
- Alles muss zu Beginn meiner neuen Rolle perfekt sein und auf Anhieb klappen.
Fünf Impulse, mit denen Sie Ihre Wirkung in Ihrer neuen Rolle garantiert steigern
[mks_dropcap style=“square“ size=“52″ bg_color=“#5d819d“ txt_color=“#ffffff“] 1 [/mks_dropcap] Geben Sie sich selbst die Berechtigung, Führungskraft zu sein
Viele neue Führungskräfte zerbrechen sich anfangs den Kopf, ob und wie sich die Mitarbeiter führen lassen. Dabei hängt vieles von Ihrer inneren Haltung ab. Sagen Sie „JA“ zu sich selbst als Führungskraft. Dabei geht es weniger darum, perfekt sein zu müssen oder beispielsweise so gut zu sein wie Ihr Vorgänger. Vielmehr ist entscheidend, dass Sie Ihren Weg finden. Sobald Sie sich selbst bewusst die Berechtigung zum Führen geben, spüren es Ihre Mitarbeiter sofort. Wenn Sie zu diesem Thema mehr erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen den Blog-Artikel „Der Wirkungs-Boost für Führung: Sag Ja zu dir!“
[mks_dropcap style=“square“ size=“52″ bg_color=“#5d819d“ txt_color=“#ffffff“] 2 [/mks_dropcap] Kommunizieren Sie Ihre neue Rolle so schnell wie möglich
In der Unternehmenspraxis kommt es immer wieder vor, dass nicht alle Mitarbeiter transparent über neue Hierarchien informiert werden. Die Folge: Orientierungslosigkeit und ungeklärte Rollen zwischen menschlichen Beziehungen.
Kommunizieren Sie daher Ihre neue Rolle so schnell wie möglich vor Ihrem gesamten Team. Dabei geht es nicht darum, zu demonstrieren, was sich für Sie als Führungskraft Tolles geändert hat. Wirkungsvoller ist es, offen anzusprechen, wie es für Ihre Mitarbeiter ist, dass Sie jetzt nicht mehr Kollege, sondern deren Führungskraft sind. Was verändert sich in der täglichen Zusammenarbeit? Wie geht das Team in Zukunft damit um? Wie stellen Sie sich die neue Zusammenarbeit vor? Verzichten Sie dabei auf einen Monolog. Schaffen Sie vielmehr einen Dialog, indem Sie auch den Bedenken und Meinungen Ihrer Mitarbeiter Raum lassen.
[mks_dropcap style=“square“ size=“52″ bg_color=“#5d819d“ txt_color=“#ffffff“] 3 [/mks_dropcap] Sorgen Sie für Klarheit bei den Erwartungen an Ihre Mitarbeiter
Klären Sie in Eins-zu-eins-Gesprächen mit jedem Mitarbeiter ganz klar die Erwartungen, die Sie an jedes Team-Mitglied haben. Mitarbeiter können nur Ergebnisse liefern, wenn sie im Detail wissen, was von ihnen erwartet wird. Dafür hilft unter anderem eine Übergabe mit der Führungskraft, die die Stelle vor Ihnen innehatte. So können Sie sich das Expertenwissen Ihres Vorgängers zunutze machen. Nützliche Fragen hierbei sind unter anderem:
- Welche Ergebnisse sind zu erreichen?
- Bis wann sind diese Ergebnisse zu erreichen?
- In welchem Umfang findet ein Austausch mit dem Mitarbeiter statt?
[mks_dropcap style=“square“ size=“52″ bg_color=“#5d819d“ txt_color=“#ffffff“] 4 [/mks_dropcap] Fordern Sie ein, welche Erwartungen es an Ihre Person gibt
Es ist nicht nur entscheidend, welche Erwartungen Sie an Ihre Mitarbeiter haben. Eine große Rolle spielen auch die Erwartungen Ihrer Mitarbeiter an Sie. Was ist Ihren Mitarbeitern wichtig? Zum Beispiel in Bezug auf das tägliche Zusammenarbeiten. Dazu können folgende Fragen helfen:
- Was ist dem Mitarbeiter in der täglichen Zusammenarbeit wichtig?
- Was führt dazu, dass sich der Mitarbeiter langfristig an die Abteilung / Organisation bindet?
- Was müsste passieren, dass der Mitarbeiter kündigt?
- Was wünscht sich der Mitarbeiter von seiner Führungskraft?
- Welche Voraussetzungen bedarf es aus Mitarbeitersicht, um die Abteilungsergebnisse zu erreichen
Die Erwartungen gilt es, nicht nur in Richtung Mitarbeiter zu klären. Auch nach oben zum direkten Vorgesetzten sollte klar eingefordert werden, welche Erwartungen es an die eigene Person gibt. Vertiefende Fragen können dabei sein:
- Für welche Ergebnisse ist die neue Führungskraft verantwortlich?
- Bis wann müssen diese Ergebnisse vorliegen?
- Wie und wann findet ein regelmäßiger Austausch statt?
[mks_dropcap style=“square“ size=“52″ bg_color=“#5d819d“ txt_color=“#ffffff“] 5 [/mks_dropcap] Schrauben Sie Ihren Führungsanspruch herunter
Eine neue Position impliziert viele neue Herausforderungen. Mitunter Aufgaben oder Situationen, mit denen Sie in Ihrer alten Position noch nicht konfrontiert waren. In Coachings mit neuen Führungskräften erlebe ich immer wieder, dass es einen sehr hohen Führungsanspruch an die eigene Person gibt. Ich lade Sie dazu ein, diesen herunterzuschrauben. Den „perfekten“ Start als Führungskraft gibt es nicht. Vielmehr heisst es, an den neuen Aufgaben immer weiter zu wachsen und auf diesem Weg stärker zu werden. Mehr dazu auch im Blog: „Vom Sein zum Tun – Zehn hemmende Meinungen zur Führung“.
Fazit
Für einen wirkungsvollen Einstieg als Führungskraft können Sie einige Aspekte beachten. Im Vordergrund steht dabei, mit der eigenen Person nicht zu hart ins Gericht zu gehen, sich selbst die Berechtigung zu geben, als Führungskraft tätig zu sein sowie frühzeitig Erwartungen und Rollen anzusprechen und zu klären.
Darum sind Sie nicht wirklich glücklich.
Warum Erfolg und Erfüllung nichts miteinander zu tun haben.
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