Dienstag, 15. Oktober
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Die Selbstoptimierungsfalle

die selbstoptimierungsfalle

Inhaltsverzeichnis

Halbzeit. Fast sechs Monate ist das Jahr jetzt alt. Manche nutzen ja speziell den Jahreswechsel, um tiefer nachzudenken. Warum nicht öfter? Vermutlich, weil der Alltag eine Tretmühle ist. So auf die Art: Einmal im Jahr hebe ich den Kopf. Sonst wird geackert. Abgearbeitet. Nach Selbstbestimmung klingt das nicht. Ein Vorschlag: Lassen Sie uns kurz den Kopf hochnehmen – jetzt. Doch Vorsicht! Folgende Fragen verführen zum Nachdenken. Und auf jeden Fall zu mehr Substanz. Versprochen!

Sollen also die nächsten sechs Monate besser werden als die letzten? Wenn ja, was genau soll sich verbessern? Und ist Ihnen klar, warum? Was war bisher klasse an 2018? Was ist bewährt und sollte bewahrt und was verändert werden? Was soll hinzukommen, und welche physischen und psychischen Dinge sollten Sie loslassen? Lassen Sie einen Blick werfen, auf den Höher-schneller-weiter-Wahn, der an unseren Nerven zerrt.

Vielleicht denken Sie automatisch wie viele: immer ein bisschen mehr

Mehr Gesundheit. Mehr Energie. Mehr Freiheit. Mehr Gehalt. Mehr Sex. Mehr Erfüllung. Mehr Erfolg … und tappen in die Selbstoptimierungsfalle. So, als wäre mehr immer automatisch besser. Woran machen Sie Erfolg fest? Ein volleres Konto, eine neue Liebe oder eine Beförderung? Erotik, die man nie vergisst? Uff. Gar nicht so leicht. Die Masterfrage lautet: Woran erkennen Sie am Ende des Jahres genau, dass 2018 „besser“ war?

Zugegeben. Diese Fragen fordern. Und sind für keinen leicht zu beantworten. Doch wenn Sie sich auf sie einlassen, wird der Denkprozess Sie in die Tiefe Ihres Wesens führen. Dahin, wo nur Sie die Antworten kennen! Diese Anstrengung des Nachdenkens ist der Preis der Erkenntnis. Ohne Abkürzung: nachdenken – erkennen – anerkennen – verändern – ausprobieren – anpassen – reflektieren. Der Kreislauf gelingender Weiterentwicklung.

Optimierung – Reduzierung

Alles ist machbar!?

Erst, wenn Sie regelmäßig diese Fragen beantworten, erfahren Sie, was Sie im Kern wollen und was Sie dahin bringt. Dafür bedarf es keines besonderen Datums. Diese Entscheidung können Sie immer wieder treffen. Wann Sie wollen! Für die konsequente Umsetzung braucht es dann viel mehr: vor allem Charakter. Doch den bestimmen Sie nicht allein. Ihre Gene und Ihre Umwelt reden mit.

Noch pendelt die Wissenschaft streitend zwischen den zwei Extremen, der freie Wille sei „reine Illusion“ und „alles ist machbar“. Wie viel ist es wirklich? Ein praxiserprobtes Modell geht von 50:50 aus. Die einen 50 Prozent gehören Ihnen, die anderen nicht. Zumindest für Menschen, die instinktiv mehr an sich arbeiten als sich über andere zu beschweren. Also eher die Ausnahme. Vermutlich gehören Sie dazu. Hier stellt sich die Frage: An welche Hälfte kommen Sie ran und an welche nicht?

Je besser Sie sich selbst erkennen, desto klarer wird Ihnen, was Sie verändern können

Ohne Selbsttäuschung. Ohne willkommene Ausrede. Mit dem Mut, sich ins Gesicht zu sehen. Wie befreiend. Keine falschen Rollen mehr. Kein Ringen um gekünstelte Anerkennung, kein Feilschen um Daseinsberechtigung. Klarheit, zu der Sie stehen. Ohne Vorwürfe. Ohne Beleidigtsein. Ohne Angst vor der Wahrheit. Sie kommen immer mehr bei sich selbst an.

Welch fantastische Aussichten. Sie werden sich selbst bewusster, erweitern Ihren Einflussbereich, erhöhen Ihre Verantwortungsqualität und genießen Ihr Wachstum, das Sie auf andere übertragen können. Das ist wahrhaft sinnstiftend. Ersetzen Sie den Selbstoptimierungswahn durch Selbsterkenntnis. Ersetzen Sie „mehr an der Oberfläche“ durch „weniger in der Tiefe“. Das ist Substanz. Das ist es, was die meisten wollen und die wenigsten hinkriegen. Das ist gelebte, mentale Freiheit. Und diese wünsche ich Ihnen von Herzen. Jedes Jahr. Jeden Monat. Jede Woche. Jeden Tag.

Bildquelle: ©pixabayMediamodifier

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